Das Paar NZD/USD gewinnt während der frühen asiatischen Handelsstunden am Dienstag an Boden und nähert sich 0,5805. Der neuseeländische Dollar (NZD) legt gegenüber dem Greenback zu, während die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) eine hawkische Prognose für den zukünftigen geldpolitischen Kurs abgibt. Die vorläufige Lesung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal (Q3) wird später am Dienstag im Mittelpunkt stehen.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) senkte den Leitzins (OCR) bei ihrer Sitzung im November um 25 Basispunkte (bps) auf 2,25%. Die neuseeländische Zentralbank signalisierte, dass zukünftige Zinsänderungen von den wirtschaftlichen und inflationsbezogenen Aussichten abhängen werden, und Analysten glauben, dass der Zinssenkungszyklus vorerst wahrscheinlich abgeschlossen ist. Dies könnte wiederum dem Kiwi gegenüber dem USD eine gewisse Unterstützung bieten.
Auf der anderen Seite könnte die Risikoaversion angesichts von Unsicherheiten und steigenden geopolitischen Spannungen die sichere Währung, wie den US-Dollar (USD), stärken und Gegenwind für das Paar erzeugen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag, dass die USA das Öl, das sie in den letzten Wochen vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt hatten, behalten und möglicherweise verkaufen würden. Trump fügte hinzu, dass die USA auch die beschlagnahmten Schiffe behalten würden.
Händler warten auf die vorläufige Lesung des US-BIP-Berichts für Q3 später am Tag. Die US-Wirtschaft wird voraussichtlich im dritten Quartal mit einer jährlichen Rate von 3,2% gewachsen sein. Dies wäre ein Rückgang gegenüber dem Wachstum von 3,8% im zweiten Quartal. Im Falle eines stärkeren als erwarteten Ergebnisses könnte dies den USD gegenüber dem NZD kurzfristig stützen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.