Das Paar USD/CHF klettert am Freitag im frühen europäischen Handel auf fast 0,8075, gestützt durch eine erneute Nachfrage nach dem US-Dollar (USD). Die vorläufige Lesung der U-Mich-Verbraucherstimmungsumfrage wird später am Freitag veröffentlicht.
US-Beamte haben unterschiedliche Ansichten über die Aussichten der Geldpolitik geäußert. Der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, zeigte am Donnerstag eine klare mangelnde Dringlichkeit, die Zinsen weiter zu senken. In der Zwischenzeit war die Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, noch deutlicher gegen eine weitere Zinssenkung in naher Zukunft und argumentierte, dass die Inflation ein größeres Anliegen sei als die Schwächung des Arbeitsmarktes und dass die Politik „in einem leicht restriktiven Rahmen bleiben sollte, um das richtige Gleichgewicht zwischen unseren Zielen zu finden.“
Händler werden am Freitag auf die Äußerungen der Fed achten. Die Fed-Vertreter John Williams, Philip Jefferson und Stephen Miran sind für eine Rede eingeplant. Kommentare von Fed-Beamten könnten den Greenback kurzfristig gegenüber dem Schweizer Franken unterstützen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bleibt optimistisch hinsichtlich der Inflationsprognosen. Vorsitzender Martin Schlegel sagte diese Woche, dass die Preise in den nächsten Quartalen etwas steigen sollten, die Zinssätze jedoch voraussichtlich über einen längeren Zeitraum stabil bleiben. Diese Äußerungen, zusammen mit einem stabilen Arbeitsmarkt, da die Arbeitslosenquote in der Schweiz im Oktober unverändert bei 3,0% blieb, stärken den Ruf des CHF als sichere Währung in Zeiten globaler Unsicherheit.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.