Das Pfund Sterling (GBP) wird zu Beginn der Woche vorsichtig gegenüber seinen Konkurrenten gehandelt. Die britische Währung wird voraussichtlich volatil bleiben, da Unsicherheit über die Zinspolitik der Bank of England (BoE) herrscht, die am Donnerstag bekannt gegeben wird.
Händler sehen eine Wahrscheinlichkeit von eins zu drei, dass die BoE die Zinssätze um 25 Basispunkte (bps) auf 3,75% senken wird, so ein Bericht von Reuters. Die dovishen Erwartungen an die BoE haben sich in letzter Zeit beschleunigt, da das Wachstum des Verbraucherpreisindex (VPI) im Vereinigten Königreich im September langsamer als prognostiziert war und Anzeichen für eine nachlassende Arbeitsnachfrage in den Beschäftigungsdaten für die drei Monate bis August zu sehen sind.
In der Zinssitzung im September erklärte die BoE zudem, dass der Inflationsdruck in diesem Monat voraussichtlich um 4% seinen Höhepunkt erreichen wird.
In der Zwischenzeit sind die Denkfabriken des Marktes über die geldpolitische Entscheidung der BoE am Donnerstag gespalten. Analysten von Goldman Sachs erwarten nun, dass die BoE die Zinssätze am Donnerstag um 25 bps auf 3,75% senken wird, während ING davon ausgeht, dass die britische Zentralbank die Zinsen mit einer Abstimmung von 5-4 stabil halten wird.
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Das Pfund Sterling findet vorübergehende Unterstützung gegenüber dem US-Dollar nahe einem über sechsmonatigen Tief von etwa 1,3100, das am Freitag erreicht wurde. Der Ausblick für das Währungspaar bleibt bärisch, da es unter dem 200-Tage Exponential Moving Average (EMA) handelt, der bei etwa 1,3290 liegt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt auf etwa 30,00, was darauf hindeutet, dass das allgemeine Momentum bärisch ist.
Nach unten hin wird die psychologische Marke von 1,3000 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 28. Oktober bei etwa 1,3370 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.