Die indische Rupie (INR) handelt am Freitag nach einer flachen Eröffnung niedriger gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar steigt auf fast 88,85, da der US-Dollar (USD) aufgrund nachlassender dovish Wetten der Federal Reserve (Fed) und verbesserter Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und China insgesamt fest handelt.
Zur Pressezeit hält sich der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, nahe einem fast drei Monate hohen Wert von rund 99,70, der am Donnerstag erreicht wurde.
Das CME FedWatch-Tool zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinssätze in der Dezember-Sitzung um 25 Basispunkte (bps) auf 3,50%-3,75% senkt, von 91,1% in der Vorwoche auf 72,8% gesunken ist. Die dovish Wetten der Fed haben sich nach der geldpolitischen Ankündigung am Mittwoch, in der Vorsitzender Jerome Powell gegen eine Zinssenkung in der Dezember-Sitzung argumentierte, abgekühlt, nachdem die Zinsen um 25 bps auf 3,75%-4,00% gesenkt wurden. "Eine weitere Senkung im Dezember ist alles andere als sicher", sagte Powell in der Pressekonferenz.
Für weitere Hinweise zur Zinssatzprognose warten die Anleger auf Reden von Mitgliedern des Federal Open Market Committee (FOMC): Atlanta-Präsident Raphael Bostic und Cleveland-Präsidentin Beth Hammack, die während der nordamerikanischen Sitzung geplant sind. Die Anleger möchten auch den aktuellen Stand des Arbeitsmarktes erfahren, da aufgrund der laufenden bundesstaatlichen Schließung keine wirtschaftlichen Daten veröffentlicht werden.
Der USD/INR steigt am Freitag auf fast 88,85. Das Paar kehrt zurück und bemüht sich, über dem 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) zu bleiben, der bei etwa 88,49 handelt. Dies deutet darauf hin, dass der kurzfristige Trend bullish geworden ist.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bemüht sich, über 60,00 zu brechen. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über diesem Niveau bleibt.
Nach unten wird das Tief vom 21. August bei 87,07 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird das Allzeithoch von 89,12 eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.