EUR/USD verzeichnet am Dienstag moderate Gewinne, bleibt jedoch im Handel innerhalb bekannter Grenzen aufgrund des Mangels an Katalysatoren, da die US-Regierung geschlossen bleibt. Positives über den Handelskrieg zwischen den USA und China schwächte jedoch den Dollar und stärkte den Euro. Das Paar handelt bei 1,1654, was einem Anstieg von 0,09% entspricht.
Die Vereinbarung zwischen den USA und China über einen Handelsrahmen belastete den US-Dollar, der normalerweise als sicherer Hafen gesucht wird. Außerdem zeigen die Daten, dass die US-Haushalte weniger optimistisch über die Wirtschaft sind, wie die Daten zum Verbrauchervertrauen des Conference Board (CB) für Oktober zeigen.
Abgesehen davon richtet sich die Aufmerksamkeit der Händler auf die geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve am Mittwoch. Es wird erwartet, dass die Fed die Kreditkosten senkt, obwohl die Zentralbank datengestützt ist, aber die Regierungsstilllegung lässt die Märkte und die Federal Reserve auf vergangene Daten zurückgreifen.
In Europa ergab die Umfrage zur Verbrauchererwartung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass die Inflationserwartungen für ein Jahr von 2,8% auf 2,7% gesunken sind, während die dreijährigen Erwartungen stabil bei 2,5% blieben.
Unterdessen wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze am Donnerstag unverändert bei 2% hält, was der gemeinsamen Währung weiteren Auftrieb geben könnte.
EUR/USD steht unter Abwärtsdruck, wobei die technische Perspektive auf ein begrenztes Aufwärtspotenzial hindeutet, es sei denn, wichtige Widerstandsniveaus werden überwunden. Das Paar sieht sich unmittelbarem Widerstand am 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) von 1,1664 gegenüber, gefolgt vom 50-Tage-SMA bei 1,1686. Ein Durchbruch über letzteres würde die Schwelle von 1,1700 freilegen.
Auf der Abwärtsseite wird Unterstützung bei 1,1600 gesehen, gefolgt von 1,1550 und 1,1500. Eine entscheidende Bewegung unterhalb dieser Zone würde den Weg zum Zyklustief vom 1. August nahe 1,1391 öffnen.

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.