Das NZD/USD-Paar gewinnt während der asiatischen Handelsstunden am Montag an Boden und nähert sich 0,5740. Der neuseeländische Dollar (NZD) stärkt sich gegenüber dem US-Dollar (USD), da die Händler hoffen, dass die Vereinigten Staaten (US) ihre jüngste Eskalation des Handelskriegs mit China mildern könnten.
US-Präsident Donald Trump drohte am Freitag mit einem zusätzlichen 100%-Zoll auf chinesische Waren ab dem 1. November als Vergeltung für neue Exportkontrollen, die Peking für wertvolle Seltene Erden plant. Am Sonntag milderte Trump seinen Ton und sagte, dass die chinesische Wirtschaft "in Ordnung sein wird" und dass die US "China helfen, nicht schaden" wolle.
Die Entspannung der Handels Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt bietet etwas Unterstützung für den China-Proxy Kiwi, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Unterdessen ist die US-Regierung in die dritte Woche des Shutdowns eingetreten. Der Kongress bleibt bei einem Finanzierungsplan blockiert, und der Senat hat bis Dienstag keine Abstimmungen angesetzt. Ein längerer US-Bundesshutdown könnte den Greenback belasten und kurzfristig als Rückenwind für das Paar wirken.
Andererseits könnte die dovishe Haltung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) den NZD gegenüber dem USD untergraben. Die neuseeländische Zentralbank senkte ihren Leitzins letzte Woche aggressiv um 50 Basispunkte (bps) und hielt die Tür für weitere Senkungen offen. Die Finanzmärkte rechnen derzeit mit einer weiteren Senkung um fast 25 bps auf 2,25% bei der nächsten Zinssatzentscheidung im November.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.