Das Paar NZD/USD hält sich während der frühen asiatischen Handelsstunden am Montag im positiven Bereich nahe 0,5770. Der US-Dollar (USD) tendiert schwächer gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) angesichts des wachsenden Risikos eines US-Regierungsstillstands. Händler bereiten sich auf die Fedspeak später am Montag vor.
US-Präsident Donald Trump wird am Montag im Weißen Haus mit den vier wichtigsten Führungspersönlichkeiten des Kongresses zusammentreffen, da die Frist für einen möglichen Regierungsstillstand näher rückt. Ohne Finanzierungslegislation würden Teile der Regierung am Mittwoch, dem ersten Tag des Haushaltsjahres 2026 der US-Regierung, schließen. Dies könnte den Greenback nach unten ziehen und als Rückenwind für das Paar wirken.
Darüber hinaus bleiben die Hoffnungen auf Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) nach dem Bericht über den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) intakt, was zur Schwäche des USD beitragen könnte. Der US-PCE-Preisindex stieg im August um 2,7 % im Jahresvergleich, verglichen mit 2,6 % im vorherigen Bericht, was den Analystenprognosen entspricht. Der Kern-PCE, der Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, lag im gleichen Zeitraum bei 2,9 % im Jahresvergleich und entsprach den Erwartungen.
Andererseits könnte die Aussicht auf weitere Zinssenkungen des Official Cash Rate (OCR) durch die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) in diesem Jahr den Kiwi gegenüber dem USD belasten. Anna Breman wurde zur neuen Gouverneurin der RBNZ ernannt und wird ihre Rolle Anfang Dezember antreten. Der amtierende Gouverneur Christian Hawkesby wird die bevorstehenden Sitzungen im Oktober und November leiten, bei denen zusätzliche Zinssenkungen wahrscheinlich sind, da das jüngste neuseeländische Bruttoinlandsprodukt (BIP) schwächer als erwartet ausfiel.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.