Die Indische Rupie (INR) kann am Donnerstag die vier-tägige Gewinnsträhne gegenüber dem US-Dollar (USD) nicht fortsetzen. Der USD/INR erholt sich auf fast 88,00, da der US-Dollar (USD) nach der geldpolitischen Ankündigung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch an Boden gewinnt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts hält der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, die Erholungsbewegung vom Mittwoch um 97,00. Der DXY erholte sich am Mittwoch, nachdem er ein frisches Drei-Jahres-Tief nahe 96,20 erreicht hatte.
In der geldpolitischen Ankündigung begann die Fed die geldpolitische Lockerungskampagne mit einer üblichen Senkung um 25 Basispunkte (bps), die die Zinssätze auf 4,00%-4,25% senkte, und verwies auf eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes in den Vereinigten Staaten (US). Der Dot Plot der Fed signalisierte, dass es in diesem Jahr zwei weitere Zinssenkungen und jeweils eine in 2026 und 2027 geben wird.
Theoretisch führen niedrigere Zinssätze der Fed und Signale für eine weitere geldpolitische Lockerung zu einer Schwäche des US-Dollars. Der Greenback erhielt jedoch etwas Erleichterung, da er bereits mit den Folgen möglicher geldpolitischer Anpassungen in den letzten Wochen konfrontiert war.
Ein weiterer Grund für die Erholung des US-Dollars scheint die Andeutung der US-Zentralbank zu sein, dass es derzeit keinen Bedarf für eine aggressive Anpassung der Geldpolitik gibt.
"Man könnte den heutigen Schnitt als Risikomanagementschnitt betrachten," sagte Fed-Vorsitzender Jerome Powell auf der Pressekonferenz und fügte hinzu: "Ich sehe keinen Bedarf, schnell bei den Zinsen zu handeln."
USD/INR springt am Donnerstag auf fast 88,15 zurück, nachdem er am Vortag ein frisches Zwei-Wochen-Tief nahe 87,80 erreicht hatte. Das Paar erholt sich, nachdem es leicht unter dem 20-Tage exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA) korrigiert hat, der bei etwa 88,00 liegt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) sinkt auf etwa 50,00, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum vorerst seinen Lauf genommen hat. Dennoch bleibt die bullische Tendenz intakt.
Nach unten wird das Tief vom 28. August bei 87,66 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre das Hoch vom 11. September bei 88,65 die entscheidende Hürde für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.