Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Donnerstag leicht niedriger bei etwa 88,25 gegenüber dem US-Dollar (USD). Die Anleger bereiten sich auf einen seitwärts gerichteten Trend im USD/INR-Paar vor, während sie auf die Verbraucherpreisindex (VPI)-Daten der Vereinigten Staaten (US) für August warten, die um 12:30 Uhr GMT veröffentlicht werden.
Die Auswirkungen der US-Inflationsdaten werden erheblich auf die Höhe der Zinssenkung sein, da die Wiederaufnahme der geldpolitischen Lockerungskampagne durch die Federal Reserve (Fed) in ihrer geldpolitischen Sitzung nächste Woche sicher zu sein scheint.
Laut dem CME FedWatch-Tool sehen Händler eine 8%ige Chance, dass die Fed die Zinssätze am 17. September um 50 Basispunkte (bps) auf 3,75%-4,00% senkt, während der Rest eine Standardzinssenkung um 25 bps anzeigt.
Ökonomen erwarten, dass der US-Headline-VPI im Jahresvergleich um 2,9% gewachsen ist, schneller als die 2,7% im Juli. Im gleichen Zeitraum wird geschätzt, dass der Kern-VPI – der volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt – stetig um 3,1% gestiegen ist. Monatlich wird erwartet, dass sowohl der Headline- als auch der Kern-VPI um 0,3% gewachsen sind.
Früher hatten Marktexperten argumentiert, dass höhere Verbraucherinflationserwartungen infolge der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle eine Belastung für die Spekulation über Zinssenkungen darstellen könnten. Bisher scheint der Einfluss von Trumps Zöllen jedoch nicht nachhaltig zu sein. Der Bericht über den Erzeugerpreisindex (EPI) für August, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen auf Produzentenebene überraschend moderat gewachsen sind. Auch eine Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC), einschließlich Vorsitzendem Jerome Powell, hat signalisiert, dass die durch Zölle bedingte Inflation anscheinend einmalig und nicht hartnäckig ist.
Der USD/INR steigt am Mittwoch bei der Eröffnung auf etwa 88,25 gegenüber dem US-Dollar. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da es über dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) notiert, der bei etwa 87,90 handelt.
Die Abwärtsbewegung im 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) hat sich bei etwa 60,00 stabilisiert. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über diesem Niveau bleibt.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Marke von 89,00 die entscheidende Hürde für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.