Das Währungspaar EUR/JPY setzt seinen Aufwärtstrend am vierten aufeinanderfolgenden Tag fort und steigt während der asiatischen Sitzung am Dienstag auf ein fast dreiwöchiges Hoch, rund um die Region 172,75-172,80. Die intraday Bewegung nach oben wird ausschließlich durch den stark angebotenen Ton rund um den japanischen Yen (JPY) unterstützt und scheint von einem moderaten Rückgang der Gemeinschaftswährung kaum betroffen zu sein.
Vor dem Hintergrund der Unsicherheit über den wahrscheinlichen Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) wird ein positiver Ton an den asiatischen Aktienmärkten als Schlüsselfaktor angesehen, der die Nachfrage nach dem sicheren Hafen JPY untergräbt. Der Euro hingegen wird durch eine moderate Erholung des US-Dollars (USD) unter Druck gesetzt, was jedoch wenig dazu beiträgt, den Erholungsimpuls des EUR/JPY-Paares aus der Nähe der 171,00-Marke, die letzten Donnerstag erreicht wurde, zu behindern.
Ein bedeutender Rückgang des EUR scheint jedoch aufgrund der abnehmenden Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in naher Zukunft die Zinsen senken wird, begrenzt zu sein. Die Erwartungen wurden durch die höher als erwarteten Inflationsdaten aus Deutschland für August angehoben. Die vorläufigen HICP-Daten der Eurozone für August, die später heute veröffentlicht werden, sollten weitere Hinweise zur Inflation in der Region liefern, was dem Währungspaar EUR/JPY einen zusätzlichen Impuls geben sollte.
In der Zwischenzeit markiert die wachsende Akzeptanz, dass die BoJ an ihrem Kurs zur Normalisierung der Geldpolitik festhalten wird, eine signifikante Divergenz im Vergleich zu einem relativ dovishen Ausblick der EZB. Dies könnte wiederum die weiteren Gewinne des EUR/JPY-Paares begrenzen und erfordert etwas Vorsicht für die Bullen vor den entscheidenden Inflationsdaten.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) misst die Preisentwicklung eines repräsentativen Warenkorbs von Gütern und Dienstleistungen in der Eurozone. Er wird monatlich von Eurostat veröffentlicht und ist deshalb „harmonisiert“, weil in allen Mitgliedstaaten die gleiche Erhebungsmethodik angewendet wird und die Ergebnisse entsprechend gewichtet werden. Die sogenannte Kernrate des HVPI schließt stark schwankende Komponenten wie Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak aus. Der Jahresvergleich (Year-over-Year, YoY) zeigt, wie sich die Preise im aktuellen Berichtsmonat im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres verändert haben. Der Kern-HVPI ist ein wichtiger Indikator für die Inflation und die Entwicklung der Kaufkraft. Ein hoher Wert wird im Allgemeinen als positiv (bullish) für den Euro (EUR) interpretiert, ein niedriger Wert hingegen als negativ (bärisch).
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Quelle: Eurostat