USD/CHF bleibt am zweiten aufeinanderfolgenden Tag stabil und pendelt während der asiatischen Handelsstunden am Freitag um 0,8060. Das Paar könnte jedoch an Wert gewinnen, da der Schweizer Franken (CHF) aufgrund der neu eingeführten 39% Zölle auf US-Importe aus der Schweiz unter Druck geraten könnte.
Die Schweizer Präsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin reisten nach Washington, um einen überarbeiteten Vorschlag zu präsentieren, konnten jedoch keinen Deal erreichen. Der umfassende Zoll wird die Schweizer Exporte in den größten Markt der Schweiz, die USA, betreffen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) könnte die Zinssätze weiterhin tiefer in den negativen Bereich senken, da die jährliche Inflation in der Schweiz im Juli auf 0,2% gestiegen ist, was über der Prognose von 0,1% liegt, aber immer noch nahe null ist. Gedämpftes Preiswachstum sowie zunehmende externe Risiken untermauern diese Sichtweise.
Das Paar USD/CHF könnte vor Herausforderungen stehen, da Händler eine Wahrscheinlichkeit von fast 93% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (Bp) im September einpreisen, gegenüber 48% vor einer Woche, laut dem CME FedWatch-Tool.
Die Erwartungen für eine Zinssenkung durch die Fed im nächsten Monat, mit einer weiteren möglichen Maßnahme im Dezember, werden gestärkt, da die neuen Anträge auf Arbeitslosenversicherung in den Vereinigten Staaten (US) gestiegen sind, nachdem der Juli-Bericht über die US Nonfarm Payrolls (NFP) auf einen abkühlenden Arbeitsmarkt hinwies.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA stiegen in der Woche bis zum 2. August auf 226K. Diese Zahl lag über dem Marktkonsens von 221K und war höher als die 218K der Vorwoche.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.