Goldpreis über 4.100 Dollar: Verzögerter NFP-Bericht hält XAU/USD in der Schwebe
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Der Goldpreis kann sich am Donnerstag in der frühen Asien-Session über der Marke von 4.100 US-Dollar halten und wird zuletzt bei rund 4.110 US-Dollar gehandelt.
Anleger warten auf den verspäteten US-Arbeitsmarktbericht für September, der nach einem 43-tägigen Government Shutdown erst jetzt nachgereicht wird und für neue Bewegung bei den Zinserwartungen sorgen dürfte.
Die Fed hat Ende Oktober zwar um 25 Basispunkte gesenkt, ist beim weiteren Kurs aber gespalten – die vom Markt eingepreiste Chance für einen erneuten Schritt im Dezember ist von etwa 60 % auf knapp 30 % gefallen.
Seit Wochen läuft die Wall Street einem Loch im Kalender hinterher: Die offiziellen US-Beschäftigungszahlen für September fehlen, weil ein 43-tägiger Government Shutdown die Veröffentlichung blockiert hat. Kurz vor der Nachlieferung dieses Nonfarm-Payrolls-Berichts kann sich Gold (XAU/USD) am Donnerstag in der frühen asiatischen Sitzung über 4.100 US-Dollar behaupten und wird im Bereich von 4.110 US-Dollar je Feinunze gehandelt. Viele Marktteilnehmer wollen sich vor den Daten nicht mehr groß exponieren – für Gold als Versicherung gegen Überraschungen ist das ein angenehmer Nebeneffekt.
Dass ein zentraler Konjunkturindikator so verspätet kommt, macht der US-Notenbank die Arbeit spürbar schwerer. Die Fed betont seit Monaten, „datenabhängig“ zu agieren, sieht aber ausgerechnet beim Arbeitsmarkt eine Lücke. In dieser Grauzone greift ein alter Reflex: Wer den Zustand der US-Wirtschaft schwer einschätzen kann, parkt einen Teil des Kapitals in einem als Krisenwährung etablierten Asset wie Gold. Der nachgereichte September-Bericht dürfte deshalb nicht nur als reine Arbeitsmarktstatistik gelesen werden, sondern als Test, wie verlässlich der bisher recht robuste Job-Markt wirklich ist – und wie viel Spielraum die Fed beim Zinskurs noch sieht.
Für Anleger, die auf eine lockerere Geldpolitik setzen, ist die Ausgangslage klar umrissen: Fällt der NFP-Bericht schwächer aus als erwartet, würden die Argumente für einen weiteren Zinsschritt nach unten im Dezember stärker. Niedrigere Leitzinsen nehmen zinstragenden Anlagen etwas von ihrem Vorteil und machen das Halten eines nicht verzinsten Edelmetalls relativ attraktiver. In so einem Umfeld neigen Investoren dazu, Kursrückgänge bei Gold eher als Gelegenheit zu sehen, Positionen auszubauen, statt nervös auszusteigen.
Ganz in Stein gemeißelt ist dieses Szenario aber nicht. Aus den Protokollen der Fed-Sitzung vom 28. und 29. Oktober geht hervor, dass der jüngste Zinsschritt um 25 Basispunkte zwar beschlossen wurde, der geldpolitische Ausschuss beim weiteren Pfad jedoch deutlich gespalten ist. Einige Mitglieder stellen offen infrage, ob im Dezember überhaupt noch einmal gesenkt werden sollte. Die Folge: Laut dem FedWatch-Tool der CME taxiert der Markt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschnitts im kommenden Monat nur noch auf knapp 30 %, nachdem vor einer Woche noch rund 60 % erwartet wurden. Ein Teil der „dovishe“ Fantasie ist also bereits aus den Kursen gewichen.
Wie sehr das Gold betrifft, hängt davon ab, wie der Markt den heutigen Bericht einordnet. Ein robustes Job-Wachstum würde die Lager der Fed-Falken stärken und könnte die Wette auf schnelle weitere Zinssenkungen weiter aushöhlen – in diesem Fall wäre zusätzlicher Verkaufsdruck auf den Goldpreis keine Überraschung. Bleiben die Zahlen dagegen hinter den Erwartungen zurück, dürfte die Diskussion schnell wieder kippen: Dann wäre Gold als Absicherung gegen eine weichere Fed und eine womöglich abkühlende US-Konjunktur erneut im Vorteil. Wer heute schon engagiert ist, spielt damit weniger auf die Schlagzeile an sich, sondern auf die Reaktion einer Notenbank, die sich im eigenen Lager nicht einig ist.
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