Goldpreis gibt vom Mehrwochenhoch nach – Risk-on-Stimmung bremst, Abwärtsrisiko bleibt begrenzt
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Gold gerät am Freitag in der asiatischen Sitzung unter Druck, weil die freundliche Aktienlaune die Nachfrage nach sicheren Häfen dämpft.
Trotz einer leichten Erholung des US-Dollar vom Zwei-Monats-Tief bleibt der Greenback durch dovishe Fed-Erwartungen gedämpft – das stützt XAU/USD und begrenzt die Abwärtsseite.
Fundamental und technisch bleibt das Umfeld eher bullisch: Der Ausbruch über die Zone 4.245–4.250 US-Dollar ist weiterhin gültig, wodurch Rücksetzer eher als Kaufgelegenheiten gelten könnten.
Gold (XAU/USD) tritt am Freitag etwas kürzer und gibt in der asiatischen Sitzung einen Teil der kräftigen Gewinne vom Vortag wieder ab. Damit endet vorerst eine dreitägige Aufwärtsserie, die den Preis bis in den Bereich von 4.285–4.286 US-Dollar geführt hatte – dem höchsten Niveau seit dem 21. Oktober. Der Hauptgrund für die leichte Korrektur liegt weniger im Metall selbst als in der Stimmung am Gesamtmarkt: Ein ausgeprägtes Risk-on-Umfeld, sichtbar an einem freundlichen Ton an den Aktienmärkten, lenkt Kapital aus klassischen Schutzanlagen ab.
Zusätzlich wirkt eine moderate Stabilisierung des US-Dollar belastend. Nach dem Zwei-Monats-Tief vom Donnerstag versucht der Greenback Gegenwind zu reduzieren – ein Faktor, der rohstoffseitig kurzfristig Gegenwind erzeugt, da Gold in US-Dollar gehandelt wird. Ein nachhaltiger Dollar-Run nach oben erscheint jedoch weiterhin schwierig, solange die Zinserwartungen rund um die US-Notenbank in eine eher dovishe Richtung zeigen. Genau das ist der zentrale Punkt für XAU/USD: Selbst wenn das kurzfristige Sicherheitsbedürfnis nachlässt, bleibt das Zinsumfeld ein solides Fundament für Gold, weil sinkende Renditen die Opportunitätskosten des Haltens eines nicht verzinsten Assets reduzieren.
Hinzu kommt, dass geopolitische Risiken weiterhin nicht verschwinden – im Gegenteil: Die Gespräche über eine Russland-Ukraine-Friedenslösung kommen laut Lagebild nur zäh voran. Diese Unsicherheit wirkt wie eine „Bodenplatte“ unter dem Markt und verhindert bislang, dass Trader aggressiv auf fallende Goldpreise setzen. Unterm Strich bleibt Gold damit trotz der Tageskonsolidierung auf Kurs für ein starkes Wochenplus. Für kurzfristige Impulse rücken nun vor allem Reden einflussreicher FOMC-Mitglieder in den Fokus, da am Freitag keine marktbewegenden US-Konjunkturdaten anstehen.
Gold unter Druck, weil Safe-Haven-Nachfrage nachlässt – dovisher Fed-Ton bleibt Rückenwind
Die jüngste Gold-Stärke wurde maßgeblich durch die dovishe Interpretation der Fed-Kommunikation getrieben: Der US-Dollar fiel auf ein über zwei Monate tiefes Niveau, während Gold am Donnerstag auf den höchsten Stand seit dem 21. Oktober kletterte. Zwar hatte die US-Notenbank am Mittwoch wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt, zugleich aber in ihren Projektionen nur noch eine weitere Zinssenkung für 2026 signalisiert.
Fed-Chef Jerome Powell betonte in der Pressekonferenz nach der Sitzung, dass der US-Arbeitsmarkt erhebliche Abwärtsrisiken trage und die Notenbank nicht wolle, dass ihre Politik die Jobschaffung abwürgt. Das hat Spekulationen über zwei zusätzliche Zinssenkungen im kommenden Jahr befeuert – ein Narrativ, das grundsätzlich die Gold-Bullen stützt.
Gleichzeitig zog der asiatische Aktienmarkt am Freitag an und orientierte sich an der Stärke der Wall Street, was die Nachfrage nach sicheren Häfen sichtbar dämpfte. Dennoch bleibt das Gesamtbild gemischt: Die Aussicht auf niedrigere US-Zinsen und die geopolitischen Unsicherheiten könnten Gold weiterhin stützen, selbst wenn kurzfristig eine riskofreudigere Marktphase dominiert.
Politisch bleibt der Ukraine-Konflikt ein Unsicherheitsfaktor. Am Donnerstag hieß es, US-Präsident Donald Trump sei „extrem frustriert“ über Russland und die Ukraine und wolle „keine weiteren Gespräche“. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die USA drängten Kiew dazu, im Rahmen eines Abkommens zur Beendigung des nahezu vierjährigen Krieges Land an Russland abzutreten. Solche Schlagzeilen halten den geopolitischen Risikoaufschlag am Leben – und begrenzen damit typischerweise die Abwärtsseite bei Gold, selbst wenn die Märkte kurzfristig auf „Risk-on“ schalten.
Da am Freitag keine relevanten US-Daten anstehen, hängt der US-Dollar – und damit indirekt auch Gold – kurzfristig stark an der Kommunikation der Fed. Reden wichtiger FOMC-Mitglieder dürften daher für die nächsten Bewegungsimpulse sorgen, während der Wochenabschluss näher rückt.
Technisches Bild bleibt konstruktiv: Ausbruch über 4.245–4.250 US-Dollar weiterhin gültig

Technisch betrachtet hat die kräftige Bewegung vom Donnerstag einen frischen Ausbruch aus einer fast zwei Wochen alten Seitwärtsrange bestätigt. Der Durchbruch über die Zone 4.245–4.250 US-Dollar gilt als „Breakout-Marke“ – und solange dieses Niveau nicht zurückerobert wird, bleibt der Weg des geringsten Widerstands eher nach oben gerichtet.
Die Oszillatoren im Tageschart halten sich im positiven Bereich und sind noch nicht in einer klar überkauften Zone angekommen. Das spricht dafür, dass Rücksetzer in Richtung der ehemaligen Widerstandszone (4.245–4.250 US-Dollar) eher Käufer anziehen könnten. In diesem Szenario wäre eine erste Auffangzone im Bereich 4.220–4.218 US-Dollar zu erwarten, gefolgt von der runden Marke bei 4.200 US-Dollar sowie dem Unterstützungsband bei 4.170–4.165 US-Dollar. Erst ein überzeugender Bruch unter 4.170–4.165 US-Dollar würde das technische Bias spürbar zugunsten der Bären verschieben und das Risiko tieferer Verluste erhöhen.
Auf der Oberseite bleibt die 4.300er-Marke die unmittelbar wichtigste Hürde. Gelingt ein Durchbruch darüber, könnte sich der Blick auf den nächsten Widerstandsbereich bei 4.328–4.330 US-Dollar richten. Darüber hinaus wäre eine Ausdehnung der Aufwärtsbewegung in Richtung des Allzeithochs im Bereich um 4.380 US-Dollar möglich, das im Oktober erreicht wurde. Ein nachhaltiger Schub über die runde 4.400-US-Dollar-Marke würde aus Sicht vieler Trendfolger als frischer Trigger gelten und die Tür für eine Fortsetzung des gut etablierten Aufwärtstrends seit dem Oktober-Tief weiter öffnen.
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