US-Finanzminister Scott Bessent sprach am späten Dienstag bei einem Kabinettstreffen im Weißen Haus. Bessent sagte, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr bereits rund 100 Milliarden Dollar an Zollgebühren eingenommen haben und dass dieser Betrag bis Ende 2025 auf 300 Milliarden Dollar ansteigen könnte, angetrieben durch die eskalierenden Handelsmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump.
Bessent stellte fest, dass der Großteil der neuen Zoll-Einnahmen erst im zweiten Quartal (Q2) begann. Er fügte hinzu, dass das Congressional Budget Office über ein Jahrzehnt hinweg 2,8 Billionen Dollar an Zoll-Einnahmen prognostiziert, aber er glaubt, dass diese Schätzung wahrscheinlich zu konservativ ist.
Bei Redaktionsschluss notierte der US-Dollar-Index (DXY) um 0,04% höher bei 97,53.
Obwohl sowohl Zölle als auch Steuern staatliche Einnahmen generieren, die zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen verwendet werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede. Zölle werden im Voraus bei der Einfuhr am Hafen entrichtet, während Steuern beim Kaufzeitpunkt bezahlt werden. Steuern werden Einzelpersonen und Unternehmen auferlegt, während Zölle von Importeuren gezahlt werden.
Unter Wirtschaftswissenschaftlern gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Nutzung von Zöllen. Einige argumentieren, dass Zölle notwendig sind, um heimische Industrien zu schützen und Handelsungleichgewichte auszugleichen. Andere sehen Zölle als schädliches Instrument an, da sie langfristig die Preise in die Höhe treiben könnten und durch sogenannte „Auge-um-Auge-Zölle“ einen schädlichen Handelskrieg auslösen könnten.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2024 hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er Zölle einsetzen will, um die US-Wirtschaft und amerikanische Produzenten zu unterstützen. Im Jahr 2024 machten Mexiko, China und Kanada 42 % der gesamten US-Importe aus. Laut dem US Census Bureau war Mexiko in diesem Zeitraum mit Exporten im Wert von 466,6 Milliarden US-Dollar der wichtigste Handelspartner. Daher plant Trump, sich bei der Verhängung von Zöllen auf diese drei Länder zu konzentrieren. Außerdem möchte er die durch Zölle generierten Einnahmen nutzen, um die Einkommensteuer für Privatpersonen zu senken.