Die indische Rupie (INR) eröffnet am Donnerstag gegenüber ihren wichtigsten Peers leicht schwach vor den indischen Verbraucherpreisindex (CPI)-Daten für Mai, die um 10:30 GMT veröffentlicht werden. Investoren werden den Einzelhandelsinflationsdaten besondere Aufmerksamkeit schenken, da sie anzeigen werden, ob die Reserve Bank of India (RBI) die Zinssätze im August erneut senken wird.
Ökonomen erwarten, dass die indischen Einzelhandels-Inflationsdaten um bescheidene 3% im Vergleich zu 3,16% im April gewachsen sind. Die geschätzte Zahl ist der niedrigste Wert seit April 2019. Anzeichen für nachlassenden Inflationsdruck ermutigen RBI-Beamte, eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu unterstützen.
In der Sitzung der letzten Woche änderte die RBI ihre Haltung von "akkommodierend" zu "neutral" und erklärte, dass es wenig Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen nach den vorgezogenen Zinssenkungen gebe. Die indische Zentralbank senkte ihren Repo-Satz um 50 Basispunkte (bps) auf 5,5% und reduzierte das Cash Reserve Ratio (CRR) um 100 bps auf 3%.
Ausländische institutionelle Investoren (FIIs) scheinen ebenfalls vorsichtig zu sein, bevor die Inflationsdaten veröffentlicht werden, was zu einem kleinen Verkauf indischer Aktien im Wert von 446,31 Crores Rs am Mittwoch führte.
In der Zwischenzeit hat die Weltbank die Wachstumsprognosen für die indische Wirtschaft für das Geschäftsjahr 26 um 40 bps auf 6,3% gesenkt. Dennoch erwartet die Institution, dass das Land die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft unter den größten Volkswirtschaften der Welt sein wird. Die Bank nannte schwächere Exportaktivitäten im Zuge globaler Handelsbarrieren als Hauptgrund für die Abwärtsrevision des Wirtschaftswachstums.
Das USD/INR-Paar scheint während der asiatischen Handelsstunden am Donnerstag in der Nähe seines wöchentlichen Tiefs von etwa 85,47 verwundbar zu sein. Der kurzfristige Ausblick für das Paar wird bärisch, da es unter den 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) rutscht, der bei etwa 85,48 gehandelt wird.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bewegt sich im Bereich von 40,00-60,00 und zeigt einen Seitwärtstrend an.
Nach unten gerichtet ist das Tief vom 3. Juni bei 85,30 ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Ein Durchbruch darunter könnte es dem Paar aussetzen, das Tief vom 26. Mai bei 84,78 zu testen. Auf der Oberseite könnte das Paar ein über 11-Wochen-Hoch von etwa 86,70 erreichen, nachdem es über das Hoch vom 22. Mai bei 86,10 ausgebrochen ist.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.