Die Indische Rupie (INR) fällt zu Beginn auf nahezu 86,25 gegenüber dem US-Dollar (USD) am Freitag. USD/INR steigt, da der US-Dollar am Freitag erhebliche Gebote anzieht, während die Spannungen im Nahen Osten die Nachfrage nach sicheren Häfen erhöhen. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, liegt um 0,35% bei nahezu 98,20, nachdem er am Donnerstag ein Drei-Jahres-Tief von 97,60 erreicht hatte.
Früh am Tag hat Israel mehrere militärische und nukleare Stützpunkte im Nordosten der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen, bei dem der Chef der Revolutionsgarde, Hossein Salami, getötet wurde. Tel Aviv hat bestätigt, dass dies ein einseitiger militärischer Angriff auf den Iran ist, der darauf abzielt, die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen, berichtete The Guardian. In der Zwischenzeit hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu bestätigt, dass ihre sogenannte "Operation Rising Lion" "viele Tage" fortgesetzt wird.
Inländisch wird der Hauptauslöser für den US-Dollar die geldpolitische Ankündigung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch sein, bei der die Zentralbank voraussichtlich die Zinssätze im aktuellen Bereich von 4,25%-4,50% stabil halten wird.
Investoren werden der Anleitung der Fed zur geldpolitischen Perspektive für den Rest des Jahres besondere Aufmerksamkeit schenken. Laut dem CME FedWatch-Tool wird erwartet, dass die Fed im September mit der Senkung der Zinssätze beginnt.
Am Donnerstag wiederholte US-Präsident Donald Trump die Kritik an der Haltung der Fed, keine geldpolitischen Anpassungen in der aktuellen Situation zu vermeiden, nachdem die Daten zum Erzeugerpreisindex (PPI) für Mai veröffentlicht wurden, die zeigten, dass die Produzenteninflation langsamer als erwartet gewachsen ist. "Erhöhen Sie Ihre Zinsen. Sie müssen sie nicht hier oben halten. Wenn es [Inflation] steigen wird, bin ich einverstanden, dass Sie erhöhen - aber es ist [Inflation] gesunken, und wir gehen zur Finanzierung, und ich könnte etwas erzwingen müssen," sagte Trump im Weißen Haus, berichtete Reuters.
USD/INR erholt sich von den Verlusten der letzten Wochen und springt während der asiatischen Handelsstunden am Freitag über 86,00. Das Paar erholt sich stark, nachdem es starkes Kaufinteresse leicht unter dem 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) entdeckt hat, der derzeit um 85,75 schwankt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) springt auf nahezu 56,00. Ein frisches bullisches Momentum würde entstehen, wenn der RSI über 60,00 bricht.
Nach unten ist der 20-Tage EMA ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 23. Mai bei 86,44 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.
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