Bloomberg berichtete am Mittwoch unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen, dass die Europäische Union (EU) glaubt, dass die Handelsverhandlungen mit den Vereinigten Staaten (US) über die Frist von Präsident Donald Trump am 9. Juli hinausgehen werden.
"Die US werden in den kommenden Tagen auf die letzte Verhandlungsrunde reagieren und Klarheit über die nächsten Schritte schaffen," berichtete Bloomberg.
Die EU und die US stehen vor einer Frist am 9. Juli, um Zölle zu vermeiden, nachdem Präsident Trump eine vorübergehende Atempause gewährt hat.
EUR/USD bleibt nach diesen Schlagzeilen defensiv und verliert im Tagesverlauf 0,13%, um zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei 1,1410 zu handeln.
Obwohl sowohl Zölle als auch Steuern staatliche Einnahmen generieren, die zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen verwendet werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede. Zölle werden im Voraus bei der Einfuhr am Hafen entrichtet, während Steuern beim Kaufzeitpunkt bezahlt werden. Steuern werden Einzelpersonen und Unternehmen auferlegt, während Zölle von Importeuren gezahlt werden.
Unter Wirtschaftswissenschaftlern gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Nutzung von Zöllen. Einige argumentieren, dass Zölle notwendig sind, um heimische Industrien zu schützen und Handelsungleichgewichte auszugleichen. Andere sehen Zölle als schädliches Instrument an, da sie langfristig die Preise in die Höhe treiben könnten und durch sogenannte „Auge-um-Auge-Zölle“ einen schädlichen Handelskrieg auslösen könnten.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2024 hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er Zölle einsetzen will, um die US-Wirtschaft und amerikanische Produzenten zu unterstützen. Im Jahr 2024 machten Mexiko, China und Kanada 42 % der gesamten US-Importe aus. Laut dem US Census Bureau war Mexiko in diesem Zeitraum mit Exporten im Wert von 466,6 Milliarden US-Dollar der wichtigste Handelspartner. Daher plant Trump, sich bei der Verhängung von Zöllen auf diese drei Länder zu konzentrieren. Außerdem möchte er die durch Zölle generierten Einnahmen nutzen, um die Einkommensteuer für Privatpersonen zu senken.