Europäische Zentralbank (EZB) Exekutivvorstandsmitglied Fabio Panetta sagte am Freitag, dass es einen "reduzierten Spielraum für weitere Zinssenkungen gibt, aber der makroökonomische Ausblick bleibt schwach und die Handelskonflikte könnten ihn verschärfen."
Zukünftige Zinspolitikentscheidungen müssen fallweise bewertet werden, wobei Daten, Inflation und Wachstumsausblick gewichtet werden.
Es ist entscheidend, einen pragmatischen und flexiblen Ansatz beizubehalten und die Liquiditätsbedingungen genau zu überwachen.
Die Disinflation hat der Eurozone-Wirtschaft nicht zu stark zugesetzt und steht nun kurz vor dem Abschluss.
Das Ergebnis der Handelsverhandlungen ist ungewiss, aber die Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft werden voraussichtlich erheblich sein.
Sektoren, die am stärksten von Zöllen betroffen sind, zeigen bereits Anzeichen eines sinkenden Vertrauens, schwächerer Erwartungen hinsichtlich Aufträgen und Beschäftigung.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.