Joachim Nagel, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte, dass die Wirtschaftsdaten der Eurozone nicht von den Erwartungen der EZB abweichen, die politischen Entscheidungsträger jedoch ihre Optionen offen halten, berichtete Bloomberg am Montag.
Die Daten haben sich seit den letzten Prognosen im September nicht geändert.
Im Dezember werden wir neue Prognosen haben und eine Entscheidung auf der Grundlage dieser neuen Daten treffen.
Wir halten alle Optionen angesichts der Unsicherheiten offen.
Bei Redaktionsschluss liegt das EUR/USD-Paar um 0,02% höher bei 1,1540.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.