Amundi hat für seinen Fonds AMUNDI FUNDS CASH EUR eine tokenisierte Anteilsklasse aufgelegt, die gemeinsam mit CACEIS entwickelt und auf der Ethereum-Blockchain ausgegeben wurde.
Amundi, Europas größter Vermögensverwalter, gab am Donnerstag den Start einer tokenisierten Anteilsklasse des Geldmarktfonds AMUNDI FUNDS CASH EUR bekannt – ein Schritt, der durch die Partnerschaft mit CACEIS, einem wichtigen europäischen Dienstleister im Asset-Servicing, ermöglicht wurde.
Die erste Transaktion fand am 4. November statt und markiert den Beginn eines hybriden Vertriebswegs für den Fonds, der weiterhin über traditionelle Kanäle erhältlich bleibt. Parallel dazu wird die neue tokenisierte Anteilsklasse AMUNDI FUNDS CASH EUR – J28 EUR DLT (C) angeboten.
Die Initiative nutzt die Ethereum-Blockchain, um Fondsanteile transparent zu erfassen und sichere, nachverfolgbare Transaktionsabläufe zu gewährleisten. Mit der Einführung einer tokenisierten Anteilsklasse positioniert sich Amundi im wachsenden Segment blockchainbasierter Fondsinfrastruktur in Europa – einem Markt, der zunehmend von regulatorischer Klarheit und institutionellen Pilotprojekten geprägt ist.
„Die Tokenisierung von Vermögenswerten ist ein Wandel, der sich in den kommenden Jahren weltweit beschleunigen wird. Diese erste Initiative bei einem Geldmarktfonds zeigt unsere Expertise und die Robustheit unserer Methodik in der Umsetzung konkreter Anwendungsfälle“, sagte Jean-Jacques Barbéris, Leiter Institutionelle Kunden und Unternehmen sowie ESG bei Amundi.
Der Schritt unterstreicht den Aufschwung der Tokenisierung in Europa. Amundis neuer Fonds reiht sich in ähnliche Entwicklungen ein, darunter den im März 2024 aufgelegten BUIDL-Fonds von BlackRock.
Auch Amundis Entscheidung für Ethereum ist bezeichnend. Ethereum ist laut RWA.xyz die größte Blockchain für tokenisierte Vermögenswerte und kommt auf eine Marktkapitalisierung von 11,5 Milliarden US-Dollar. Dahinter folgen BNB Chain und Solana mit tokenisierten Werten von 1,6 Milliarden bzw. 827 Millionen US-Dollar.
Zuvor hatte Standard Chartered prognostiziert, dass Ethereum die Tokenisierungswelle anführen werde, und verwies auf die nachgewiesene Stabilität des Netzwerks. Die Bank hob hervor, dass Ethereum seit mehr als einem Jahrzehnt ohne einen einzigen Mainnet-Ausfall betrieben werde. Vorteile wie höhere Geschwindigkeit oder geringere Gebühren anderer Blockchains seien letztlich „irrelevant“ im Vergleich zu Ethereums Zuverlässigkeit, Sicherheit und gewachsener Infrastruktur.
Die Einschätzung der Bank unterstreicht den breiteren Kontext hinter Amundis Schritt. Standard Chartered geht davon aus, dass tokenisierte Geldmarktfonds und börsennotierte Aktien jeweils rund 750 Milliarden US-Dollar in einem künftig erwarteten Marktvolumen von 2 Billionen US-Dollar für tokenisierte Vermögenswerte ausmachen könnten. Das restliche Wachstum soll demnach aus tokenisierten Fonds, Private Equity, Rohstoffen, Unternehmensanleihen und Immobilien stammen.
Mit der Einführung einer blockchain-nativen Anteilsklasse reiht sich Amundi in eine wachsende Zahl großer Finanzinstitute ein, die Ethereum als Basis für die Tokenisierung realer Vermögenswerte nutzen.