Gold (XAU/USD) wird am Donnerstag mit einer milden positiven Tendenz gehandelt und konsolidiert die jüngsten Gewinne, nachdem es am Mittwoch ein frisches Allzeithoch nahe 3.895 USD erreicht hat. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird XAU/USD bei etwa 3.885 USD gehandelt, was die Gewinnserie auf den sechsten Tag in Folge ausdehnt und bisher in dieser Woche um etwa 3,30% gestiegen ist, während die Händler eine Pause einlegen, um die Bewegung zu verdauen.
Der fundamentale Hintergrund bleibt unterstützend. Die Schließung der US-Regierung schürt das Interesse an sicheren Anlagen, während die wachsende Überzeugung, dass die Federal Reserve (Fed) später in diesem Monat die Zinssätze senken wird, die Treasury-Renditen gedämpft und den US-Dollar (USD) unter Druck setzt, was die Argumentation für höhere Goldpreise unterstützt.
In naher Zukunft bleibt der Fokus auf der Schließung der US-Regierung, da bereits Störungen die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten verzögern. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Aufträge im verarbeitenden Gewerbe für August, die für diesen Donnerstag geplant waren, werden verzögert. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) bestätigte am Montag, dass es während der Schließung den Betrieb einstellen wird, was bedeutet, dass der Nonfarm Payrolls (NFP)-Bericht am Freitag voraussichtlich ebenfalls nicht veröffentlicht wird.
XAU/USD zeigt weiterhin Widerstandsfähigkeit, da Käufer bei kleineren Rücksetzern eingreifen. Rückschläge bleiben flach, mit wieder aufkommender Nachfrage vor der 3.850 USD-Marke.
Die 3.850 USD-Marke fungiert als unmittelbare Unterstützung, verstärkt durch den 21-Perioden Simple Moving Average (SMA) auf dem 4-Stunden-Chart. Darunter sticht die psychologische 3.800 USD-Marke als starke Unterstützung hervor, wo sich auch der 50-Perioden SMA konvergiert und zusätzliche Unterstützung bietet.
Der Relative Strength Index (RSI) bleibt erhöht und schwebt nahe dem überkauften Bereich bei etwa 68, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum intakt bleibt. In der Zwischenzeit ist der Average Directional Index (ADX) auf etwa 27 zurückgefallen, was darauf hindeutet, dass die Trendstärke etwas nachlässt, während Gold nahe den Rekordhöhen bleibt.
Insgesamt bleibt der Weg des geringsten Widerstands für das glänzende Metall nach oben geneigt, solange die 3.850-3.800 USD-Marke hält.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.