Gold konsolidiert angesichts nachlassender Renditen, eines schwachen US-Dollars und geopolitischer Vorsicht

Quelle Fxstreet
  • Gold hält sich am Dienstag nahe 3.340 USD, während die Märkte den Trump-Zelenskyy-Gipfel bewerten.
  • Der US-Dollar und die Treasury-Renditen geben nach, was Gold moderate Unterstützung bietet, während die Märkte ihren Fokus auf die bevorstehenden Kommentare der Fed und das Jackson Hole Symposium richten.
  • Technisch gesehen bleibt XAU/USD in einer Spanne von 3.330 bis 3.370 USD gefangen, wobei eine fallende Keilformation auf ein bullisches Ausbruchspotenzial hindeutet, wenn der Widerstand bei 3.370 USD überwunden wird.

Gold (XAU/USD) wird am Dienstag mit einer stabilen Tendenz gehandelt und erholt sich leicht von einem nächtlichen Rückgang, während die Anleger den Gipfel im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und wichtigen europäischen Führern verdauen. Während die Gespräche einen Hoffnungsschimmer auf diplomatischen Fortschritt zur Beendigung des Krieges in der Ukraine boten, hat das Fehlen eines konkreten Waffenstillstands die geopolitische Unsicherheit hoch gehalten, was dazu beiträgt, dass das gelbe Metall seine Anziehungskraft als sichere Anlage behält.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts schwebt das gelbe Metall während der europäischen Sitzung nahe 3.342 USD. Ein schwächerer US-Dollar (USD) verleiht XAU/USD leichte Unterstützung, während die US-Treasury-Renditen nach drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Gewinnen leicht nachgeben, was dazu beiträgt, den Abwärtsdruck auf das renditeschwache Edelmetall in Schach zu halten. Ausblickend sehen Analysten das bevorstehende Jackson Hole Symposium als den nächsten wichtigen Katalysator für Edelmetalle. Da die Märkte zunehmend eine mögliche Zinssenkung bei der Sitzung der Federal Reserve (Fed) im September einpreisen, könnten dovishe politische Signale die Nachfrage nach Gold verstärken und den Druck auf den Greenback erhöhen.

Während die Märkte Anzeichen diplomatischer Koordination begrüßten, bot der Trump-Zelenskyy-Gipfel wenig in Bezug auf sofortige Durchbrüche, was die Anleger in Alarmbereitschaft hält. Die Führer versprachen weiterhin militärische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine, wobei die Gespräche sich um eine vorgeschlagene "Koalition der Willigen" drehten, um zukünftige Verteidigungsvereinbarungen zu überwachen. Präsident Trump enthüllte, dass er bereits mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen hatte und frühe Vorbereitungen für einen möglichen trilateralen Gipfel signalisierte. "Es wären zwei Präsidenten, plus ich selbst", bemerkte er und bezog sich auf ein mögliches Treffen mit sowohl Selenskyj als auch Putin. Trump betonte auch, dass die Vereinigten Staaten eng mit europäischen Partnern zusammenarbeiten würden, um langfristige Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu schaffen.

Marktbewegungen: Dollar, Renditen ziehen sich zurück, während der Fokus auf den Fed-Protokollen liegt

  • Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen misst, gibt nach moderaten Gewinnen am Montag nach. Der Index handelt nahe 98,00 und zieht sich von einem Vier-Tage-Hoch von 98,32 zurück, das während der asiatischen Handelsstunden erreicht wurde.
  • Die US-Treasury-Renditen geben am Dienstag leicht nach. Die Benchmark-Rendite für 10-jährige Anleihen liegt derzeit bei 4,326% und die für 30-jährige Anleihen bei 4,922%, beide ziehen sich von den Zwei-Wochen-Hochs zurück, die am Montag erreicht wurden.
  • S&P Global Ratings hat die langfristige Staatsanleihebonität der Vereinigten Staaten mit AA+ und stabiler Aussicht bestätigt. Die Agentur stellte fest, dass die jüngsten Anstiege der Zollgebühren dazu beitragen, die fiskalischen Druck zu mildern, die durch erhöhte Staatsausgaben und frühere Steuersenkungen verursacht wurden. Während fiskalische Herausforderungen bestehen bleiben, spiegelt die stabile Aussicht das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft wider.
  • UBS hat seine Goldpreisprognose angehoben und erwartet bis Ende März 2026 einen Preis von 3.600 USD pro Unze (von zuvor 3.500 USD) und rechnet nun damit, dass die Preise bis Juni und September 2026 3.700 USD pro Unze erreichen werden. Diese Aufwärtsrevision basiert auf zunehmenden makroökonomischen Risiken in den USA, beschleunigter De-Dollarization und robuster Nachfrage von ETFs und Zentralbanken. Die Bank erwartet, dass die globale Goldnachfrage 2025 um 3% auf 4.760 metrische Tonnen steigen wird, das höchste Niveau seit 2011.
  • Goldman Sachs hat ebenfalls eine bullische langfristige Prognose für Gold und prognostiziert, dass die Preise bis Ende 2025 3.700 USD und bis Mitte 2026 4.000 USD erreichen könnten, wobei die anhaltende Nachfrage von "Überzeugungskäufern", einschließlich Zentralbanken und langfristigen Investoren, angeführt wird.
  • Die neuesten US-Wirtschaftsdaten bieten ein gemischtes makroökonomisches Signal, bleiben jedoch konsistent mit einer moderierenden Wachstumsnarrative, die ausreicht, um die Erwartungen an Zinssenkungen aufrechtzuerhalten, jedoch nicht dringend. Die Einzelhandelsumsätze waren stabil und deuten auf eine widerstandsfähige Verbrauchernachfrage hin, aber ein Rückgang des Verbrauchervertrauens und steigende langfristige Inflationserwartungen deuten darauf hin, dass die Haushalte vorsichtiger werden. Die Märkte haben darauf reagiert, indem sie die Erwartungen an aggressive Lockerungen leicht zurückgefahren haben, dennoch bleibt eine Zinssenkung im September das dominierende Basisszenario.
  • Laut dem CME FedWatch Tool preisen die Märkte eine 83%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung der Federal Reserve am 17. September ein. Eine Umfrage von Reuters, die am 15. August veröffentlicht wurde, zeigt jedoch eine vorsichtigere Haltung unter den Ökonomen. Von 110 Befragten erwarten 67 eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt im nächsten Monat, ein Anstieg von 53% im Juli, während nur einer eine Zinssenkung um 50 Basispunkte prognostiziert. Die verbleibenden 42 Ökonomen sehen die Fed stabil bleiben. Während über 60% der Befragten erwarten, dass es in diesem Jahr ein oder zwei Zinssenkungen geben wird, gab es keinen Konsens darüber, wo der Leitzins bis Ende 2025 stehen wird.
  • Der Wirtschaftskalender der USA für Dienstag ist relativ leicht, wobei die Baubeginne die einzige nennenswerte Veröffentlichung sind. Später am Tag sind keine wichtigen marktbewegenden Daten geplant, obwohl die Händler die Bemerkungen von Fed-Vizepräsidentin für Aufsicht des Board of Governors, Michelle Bowman, im Auge behalten werden, um frische politische Hinweise zu erhalten. Der Fokus wird auf der Veröffentlichung der Protokolle der FOMC-Sitzung am Mittwoch liegen, die weitere Klarheit über die Politik der Fed bieten könnten.

Technische Analyse: Gold konsolidiert sich in einer engen Bandbreite, Ausbruch hängt von 3.370 USD ab

Gold (XAU/USD) wird am Dienstag um 3.342 USD gehandelt und ist seit letzter Woche weitgehend in einer gut definierten Spanne zwischen 3.330 und 3.370 USD gefangen. Diese horizontale Konsolidierung wird durch wiederholte Ablehnungen an beiden Enden hervorgehoben, was auf einen Mangel an starker Überzeugung unter den Händlern vor wichtigen makroökonomischen Ereignissen hinweist.

Gleichzeitig zeigt der 4-Stunden-Chart eine fallende Keilformation, die sich innerhalb dieser breiteren seitwärts gerichteten Spanne entwickelt, ein Chartmuster, das typischerweise potenzielles bullisches Ausbruchrisiko signalisiert. Der Preis bleibt unter dem 100-Perioden-Simple Moving Average (SMA) nahe 3.348 USD, was die kurzfristige Tendenz neutral hält.

Der Relative Strength Index (RSI) schwebt knapp unter dem neutralen Niveau von 50 und spiegelt derzeit einen Mangel an starkem richtungsweisendem Momentum wider.

Ein entscheidender Durchbruch über 3.370 USD und den Widerstand des Keils könnte frisches Aufwärtsmomentum in Richtung der psychologischen Marke von 3.400 USD auslösen. Auf der Abwärtsseite könnte eine anhaltende Bewegung unter 3.330 USD die nächste Unterstützung bei 3.300 USD freilegen, mit weiterem Abwärtsrisiko, wenn dieses Niveau nachgibt.

Gold - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.

Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.

Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.

Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.

Haftungsausschluss: Nur zu Informationszwecken. Die bisherige Performance ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.
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