Gold (XAU/USD) startet die Woche volatil und zeigt eine starke intraday Erholung, nachdem es während des frühen Handels am Montag kurz auf ein 11-Tage-Tief nahe 3.323 USD gefallen war. Die Erholung scheint durch erneute Nachfrage nach sicheren Anlagen aufgrund geopolitischer Unsicherheiten rund um die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine getrieben zu sein, nachdem der Gipfel am Wochenende zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin keinen Durchbruch brachte.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird das Edelmetall während der europäischen Sitzung bei etwa 3.348 USD gehandelt, was einem Anstieg von 0,36% im Tagesverlauf entspricht. Trotz der starken intraday Erholung bleibt die Preisbewegung innerhalb der vertrauten Handelsspanne, die in der letzten Woche etabliert wurde. Die Märkte bleiben vorsichtig, da die Aufmerksamkeit auf ein für später am Montag geplantes Treffen zwischen Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und mehreren europäischen Führern gerichtet ist, das die nächste Phase der diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Konflikt prägen könnte.
Das Treffen zwischen Trump und Putin, das am Freitag in Alaska stattfand, endete ohne klare Lösung des Konflikts in der Ukraine. Es gab keine Waffenstillstandsvereinbarung, obwohl Gespräche über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine etwas Hoffnung gaben, dass Fortschritte erzielt werden könnten.
Präsident Trump verlagerte den Fokus von der Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand hin zu einem breiteren Rahmen für Friedensvereinbarungen. Gleichzeitig berichteten Medien, dass Russland die Kontrolle über umstrittene Gebiete wie Donezk gefordert hat, eine Zugeständnis, das die Ukraine wahrscheinlich nicht akzeptieren wird. Mit den nun auf dem Tisch liegenden Vorschlägen liegt der nächste Schritt bei der Ukraine und ihren Verbündeten.
Ein moderater Anstieg des US-Dollars (USD) und Aktienmärkte, die nahe Rekordhöhen handeln, begrenzen das weitere Aufwärtspotenzial für Gold. Ein Rückgang der US-Treasury-Renditen bietet jedoch Unterstützung für das Edelmetall. Die Kombination aus gemischten Marktsignalen hält Gold in einer engen Spanne, während die Händler nun dem Jackson Hole-Symposium am Ende der Woche entgegenblicken, um frische Hinweise zur Zinsrichtung und zum breiteren geldpolitischen Ausblick zu erhalten.
Gold (XAU/USD) handelt weiterhin innerhalb einer gut definierten Konsolidierungsrange auf dem 4-Stunden-Chart mit unmittelbarer Unterstützung bei 3.330 USD und Widerstand bei 3.370 USD. Das Edelmetall bleibt in der Konsolidierung gefangen, während die Händler auf frische Richtungshinweise aus geopolitischen Entwicklungen warten. Die Preisbewegung zeigt ein begrenztes Engagement von Bullen oder Bären, was Gold in vertrautem Terrain hält.
Wiederholtes Interesse am Dip-Kauf ist in der Nähe des Unterstützungsbereichs von 3.330 USD aufgetreten, aber Gold hat Schwierigkeiten, über 3.350 USD an Fahrt zu gewinnen. Der 100-Perioden Simple Moving Average (SMA), derzeit nahe 3.348 USD, fungiert als unmittelbarer Widerstand. In der Zwischenzeit verstärkt der 50-Perioden SMA um 3.362 USD die obere Barriere, die eng mit der oberen Grenze der Konsolidierungsrange übereinstimmt.
Der Relative Strength Index (RSI) schwebt knapp unter der neutralen 50-Marke, nachdem er sich leicht erholt hat, nachdem er zuvor nahe dem überverkauften Bereich lag. Der Moving Average Convergence Divergence (MACD)-Indikator zeigt zaghafte Anzeichen eines bullischen Kreuzung, aber sowohl die MACD- als auch die Signallinien bleiben unter der Nullschwelle, und die Histogrammbalken sind flach. Dieses Setup deutet auf nachlassenden Abwärtsdruck hin, obwohl das Fehlen starker Impulse den kurzfristigen Ausblick vorsichtig hält.
Ein Durchbruch über 3.370 USD wäre erforderlich, um einen bullischen Ausbruch zu bestätigen, was potenziell die Tür zur psychologischen Marke von 3.400 USD öffnen könnte. Auf der Abwärtsseite könnte eine anhaltende Bewegung unter 3.330 USD die nächste Unterstützung bei 3.300 USD freilegen, mit weiterem Abwärtsrisiko, wenn dieses Niveau nachgibt.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.