Das Paar USD/CHF hält sich während der frühen europäischen Handelsstunden am Montag nahe 0,7950. Fortschritte beim Handelsabkommen zwischen den USA und der EU könnten die Nachfrage nach sicheren Häfen beeinträchtigen und den Schweizer Franken (CHF) unter Druck setzen. Die Anleger bereiten sich auf weitere Entwicklungen rund um das Handelsabkommen zwischen den USA und China vor, da US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vizepremier He Lifeng am Montag in Stockholm zusammentreffen.
Der CHF gibt gegenüber dem US-Dollar (USD) Gewinne aufgrund der verbesserten Risikobereitschaft nach, nachdem die USA und die EU ein Handelsrahmenabkommen angekündigt haben, das einen pauschalen Zoll von 15 % auf Waren zwischen ihnen festlegt. Die 15 % Zolltarife treten am 1. August in Kraft.
Zusätzlich berichtete die South China Morning Post (SCMP) am Sonntag, dass die USA und China voraussichtlich ihren Zollstillstand verlängern und während der Verlängerung keine zusätzlichen Zölle gegeneinander erheben werden. Es wird auch berichtet, dass die USA die Exportkontrollen für Schlüsseltechnologien nach China eingefroren haben, um reibungslosere Handelsbeziehungen zu fördern, so die Financial Times. Die Befürchtungen, dass die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump das globale Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte, könnten zum Rückgang des CHF beitragen.
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) wird am Mittwoch im Mittelpunkt stehen. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinsen bei ihrem Juli-Treffen auf dem aktuellen Niveau belässt. Die Märkte haben laut dem CME FedWatch-Tool eine Wahrscheinlichkeit von fast 62 % für eine Zinssenkung bei der September-Sitzung eingepreist. Die Anleger werden weitere Hinweise aus der Pressekonferenz erwarten, um Anhaltspunkte zum Zeitplan der Zinssenkungen in diesem Jahr zu erhalten. Dovishe Kommentare von Fed-Beamten könnten den Aufwärtstrend des Paares begrenzen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.