Das NZD/USD-Paar zieht während der frühen asiatischen Handelsstunden am Freitag einige Käufer in die Nähe von 0,6035 an. Optimismus über neue Handelsabkommen der USA bietet dem neuseeländischen Dollar (NZD) Unterstützung gegenüber dem Greenback. Später am Freitag werden die US-Bestellungen für langlebige Güter für Juni veröffentlicht.
Der US-Dollar (USD) gibt nach, während gemischte Ergebnisse aus dem US-Wirtschaftskalender vorliegen. Der US-Flash-EMI für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli von 52,0 im Juni auf 49,5, wie S&P Global am Donnerstag berichtete. Diese Zahl lag unter den erwarteten 52,5. In der Zwischenzeit stieg der EMI für Dienstleistungen im Juli von 52,9 auf 55,2, was stärker als die Schätzungen war. Schließlich kletterte der Composite PMI im Juli auf 54,6 gegenüber 52,9 zuvor.
Der Offenmarktausschuss (FOMC) wird sich nächste Woche treffen und wird voraussichtlich den Zinssatz stabil halten, da die Entscheidungsträger darauf warten, Klarheit über die erwarteten Auswirkungen der Zölle auf die Inflation zu erhalten. Laut dem FedWatch-Tool der CME preisen die Märkte nun nahezu 60% Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt im September durch die Federal Reserve (Fed) ein.
US-Finanzminister Scott Bessent wird nächste Woche in Stockholm mit chinesischen Beamten zusammentreffen, um über eine Verlängerung der Frist für Handelsverhandlungen zu diskutieren. Die Zölle könnten auf der US-Seite auf 145% und auf der chinesischen Seite auf 125% zurückkehren, falls kein Handelsabkommen oder keine Verlängerung der Diskussion zustande kommt. Jegliche Anzeichen für steigende Handelskonflikte könnten den China-Proxy Kiwi belasten, da China ein bedeutender Handelspartner für Neuseeland ist.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.