Das Währungspaar GBP/JPY notiert am Donnerstag im europäischen Handel 0,3% im Minus bei nahe 198,30. Das Währungspaar steht unter Verkaufsdruck, da der japanische Yen (JPY) aufgrund der Hoffnungen, dass die Bestätigung eines Handelsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Japan den Weg für weitere Zinserhöhungen durch die Bank of Japan (BoJ) in diesem Jahr ebnen würde, besser abschneidet.
Am Dienstag bestätigte US-Präsident Donald Trump in einem Beitrag auf Truth.Social, dass Washington und Tokio ein Handelsabkommen erzielt haben. Trump fügte hinzu, dass Washington 15% auf Importe aus Tokio erheben wird, die nicht unter die sektoralen Abgaben fallen. Washington reduzierte auch die Automobilabgabe auf 15% von 15%, die auf andere Länder erhoben wurde.
Laut der neuesten Reuters-Umfrage zur Geldpolitik der BoJ erwartet eine leichte Mehrheit, dass die japanische Zentralbank die Zinsen im letzten Quartal des Jahres auf 0,75% erhöhen wird, die derzeit bei 0,5% liegen. Die Umfrage zeigte auch, dass die Mehrheit der Ökonomen erwartet, dass die BoJ die Zinsen in den politischen Sitzungen in der nächsten Woche unverändert lässt.
In der Zwischenzeit hat sich die politische Unsicherheit in Japan ebenfalls verringert, da Premierminister Shigeru Ishiba Berichte zurückgewiesen hat, die besagen, dass er bis Ende August zurücktreten wird. Am Mittwoch zeigte ein Bericht, dass PM Ishiba bis Ende August zurücktreten wird.
Im Vereinigten Königreich (UK) warten die Anleger auf die vorläufigen Daten des S&P Global Purchasing Managers’ Index (PMI) für Juli, die um 08:30 Uhr GMT veröffentlicht werden. Der PMI-Bericht wird voraussichtlich zeigen, dass die gesamte Aktivität im privaten Sektor weiterhin expandiert. Das Tempo der Expansion war jedoch leicht moderat.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.