USD/JPY verzeichnet am Mittwoch den dritten aufeinanderfolgenden Verlusttag, da Händler ihre Positionierung nach einem neu angekündigten Handelsabkommen zwischen den USA und Japan neu bewerten.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels handelt das Paar leicht über der Marke von 146,00, da der Yen trotz der weiterhin zugunsten des US-Dollars bestehenden Zinsdifferenzen neue Unterstützung findet.
US-Präsident Donald Trump stellte am Mittwoch ein, wie er es nannte, "massives Abkommen" mit Japan vor und bezeichnete es als einen bedeutenden Durchbruch zur Reparatur der angespannten Handelsbeziehungen.
Ein zentraler Bestandteil des Abkommens umfasst die Reduzierung der vorgeschlagenen Zölle auf japanische Waren von 25 % auf 15 %, mit einem besonderen Fokus auf den Automobilsektor, der ein wichtiger Teil der Exportwirtschaft Japans ist. Der Schritt zielt darauf ab, Spannungen abzubauen und einen breiteren Handelskonflikt zwischen den beiden Verbündeten zu verhindern.
Im Gegenzug hat Japan ein Investitionspaket in Höhe von 550 Milliarden Dollar in die US-Wirtschaft zugesagt.
Dies umfasst Mittel für Projekte in den Bereichen Infrastruktur, Halbleiterproduktion und Entwicklung von Lieferketten, die als strategisch wichtig erachtet werden.
Das Abkommen verbessert auch den Marktzugang für US-Exporteure, insbesondere in der Landwirtschaft und im Automobilbereich, wobei mehrere regulatorische Hürden voraussichtlich abgebaut werden.
Obwohl das Abkommen bemerkenswert in seinem Umfang ist, ist auch der Zeitpunkt von großer Bedeutung. Angesichts der zunehmenden Handelskonflikte zwischen den USA und der Europäischen Union gibt eine gestärkte Allianz mit Japan Washington einen wichtigen strategischen Partner im indo-pazifischen Raum.
Im Laufe der Zeit könnte dies die Kapitalflüsse und die Währungsnachfrage verschieben, wobei der Yen potenziell von einem verbesserten Anlegervertrauen und einer stärkeren Handelsbilanz profitieren könnte.
Aus technischer Sicht hat USD/JPY stark nachgegeben, nachdem es nicht gelungen war, einen Anstieg über die 38,2%-Fibonacci-Retracement-Marke des Rückgangs von Januar bis April bei 147,14 aufrechtzuerhalten.
Das Paar bewegt sich nun in Richtung des nächsten Unterstützungsbereichs, der derzeit durch das Tief vom 10. Juli bei 145,76 und den 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 145,16 verankert ist.
Ein bestätigter Bruch unterhalb dieser Unterstützungszone von 145,16–145,76 würde die Tür zu 144,37 öffnen, was das 23,6%-Fibo-Retracement markiert und als nächstes Abwärtsziel fungieren könnte.
USD/JPY Tageschart
Auf der Oberseite liegt der Widerstand nun bei 147,14, gefolgt von der 50%-Fibo-Marke bei 149,38.
Ein Rückkehr über diese Niveaus wäre erforderlich, um das bullishe Momentum wiederherzustellen.
Der Relative Strength Index (RSI) liegt derzeit nahe 50 und zeigt ein neutrales Momentum an.
Technisch bleibt USD/JPY kurzfristig anfällig, es sei denn, die Bullen können die Zone von 145,00–145,75 verteidigen. Ein Durchbruch unterhalb dieses Bereichs würde wahrscheinlich tiefere Verluste nach sich ziehen, während eine Erholung über 147,14 erforderlich ist, um das Aufwärtsmomentum wiederherzustellen.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.