Das Paar NZD/USD wird während der asiatischen Handelsstunden am Mittwoch zum vierten Mal in Folge im positiven Bereich nahe 0,6005 gehandelt. Erneute Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der US-Notenbank (Fed) ziehen den US-Dollar (USD) gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) nach unten.
Die Anleger werden genau beobachten, ob die US-Zentralbank ihre Unabhängigkeit angesichts wachsender Druck und einer Situation, die die Herausforderungen der US-Wirtschaft widerspiegelt, aufrechterhalten kann. US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Montag, dass die Unabhängigkeit der Fed in der Geldpolitik durch ihre „Mandatsausweitung“ in nicht-politische Bereiche bedroht sei, und forderte die US-Zentralbank auf, eine umfassende Überprüfung dieser Operationen durchzuführen.
In der Zwischenzeit sagte die stellvertretende Fed-Vorsitzende Michelle Bowman am Dienstag, dass die Fähigkeit der Fed, die Geldpolitik ohne politische Einmischung festzulegen, „sehr wichtig“ sei.
Dennoch hat die schwächere CPI-Inflation in Neuseeland die Aussicht auf eine Zinssenkung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) im August angeheizt. Händler erwarten, dass die neuseeländische Zentralbank im Laufe des Jahres mindestens eine weitere Zinssenkung vornimmt. Händler haben die Wahrscheinlichkeit von fast 85 % eingepreist, dass die RBNZ den Leitzins in der August-Sitzung um weitere 25 Basispunkte (bps) senken wird.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.