Das Pfund Sterling (GBP) steigt während der europäischen Handelsstunden am Donnerstag auf etwa 1,3600 gegenüber dem US-Dollar (USD). Das GBP/USD-Paar legt zu, während der US-Dollar (USD) Schwierigkeiten hat, sich über eine einwöchige Erholungsbewegung zu halten, angesichts der Unsicherheit rund um die Handelsgespräche zwischen den Vereinigten Staaten (US) und ihren Handelspartnern.
Zum Zeitpunkt des Schreibens fällt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, leicht auf etwa 97,40.
Bisher hat die US Regierung Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich (UK) und Vietnam sowie ein begrenztes Abkommen mit China angekündigt. US-Präsident Donald Trump hat Vertrauen in ein Handelsabkommen mit Indien geäußert, es jedoch noch nicht bestätigt. In der Zwischenzeit hat die US Regierung neue reziproke Zolltarife für 21 Nationen angekündigt, insbesondere für Japan und Südkorea, die zwei wichtige Handelspartner sind.
Die Anleger warten auf neue Entwicklungen zu den Handelsverhandlungen zwischen den USA und anderen führenden Handelspartnern wie der Eurozone, China, Kanada und Mexiko. Das Szenario, dass die USA bis zur Frist für die reziproken Zölle am 1. August keine Abkommen mit diesen Nationen erreichen, wird die globalen Handelsängste verstärken, was für den US-Dollar ungünstig wäre.
US-Präsident Trump hat auch den 1. August als Tag angekündigt, an dem die vorgeschlagenen Zölle von 50% auf Kupferimporte in Kraft treten werden, wie in einem Beitrag auf Truth Social angegeben, während er deren Umfang in verschiedenen Branchen hervorhebt.
Das Pfund Sterling handelt am Donnerstag in einer begrenzten Spanne um 1,3600 gegenüber dem US-Dollar. Das GBP/USD-Paar schwankt um den 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) bei etwa 1,3590, was darauf hindeutet, dass der kurzfristige Trend ungewiss ist.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt auf etwa 50,00, was darauf hinweist, dass das bullische Momentum nachgelassen hat.
Nach unten hin wird die psychologische Marke von 1,3500 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Dreieinhalbjahreshoch um 1,3800 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.