Die indische Rupie (INR) eröffnet negativ gegenüber dem US-Dollar (USD) und springt zu Beginn der Woche auf etwa 86,85. Die Investoren bereiteten sich auf einen signifikanten negativen Start des USD/INR-Paares vor, nachdem die Risikostimmung am Markt und ein starker Anstieg des Ölpreises aufgrund des US-Eingreifens in den Konflikt zwischen Israel und Iran zu beobachten waren.
Währungen, die stark von Ölimporten abhängen, sind von steigenden Energiepreisen stark betroffen.
Am Wochenende haben die USA drei iranische Nuklearanlagen angegriffen: Fordow, Natanz und Esfahan, um Teheran daran zu hindern, seine Ambitionen zum Bau von Nuklearsprengköpfen zu verwirklichen. Laut Kommentaren aus dem Weißen Haus, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, wird erwartet, dass Washington innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung darüber trifft, ob es Iran angreifen wird oder nicht.
Die unerwartete direkte Beteiligung der USA an den Spannungen im Nahen Osten hat die Investoren gezwungen, in sichere Häfen zu flüchten, was die Nachfrage nach dem US-Dollar als sicherem Anlagewert erhöht hat. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, erreicht erneut das 10-Tage-Hoch von etwas über 99,00.
Als Vergeltung bereitet sich Iran darauf vor, die Straße von Hormuz zu schließen, durch die fast ein Viertel des globalen Öls geliefert wird.
Die Entscheidung, das Öl-Gateway zu schließen, das Iran mit Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) teilt, wurde vom Parlament Teherans genehmigt und zur endgültigen Genehmigung an den Obersten Nationalen Sicherheitsrat weitergeleitet, berichtete Irans Press TV.
Die indische Rupie steigt am Montag auf etwa 86,85 gegenüber dem US-Dollar und zielt darauf ab, ein über zwei Monate altes Hoch von 86,93 zu erreichen, das am Donnerstag verzeichnet wurde. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA) um 86,10 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) liegt über 60,00, was darauf hindeutet, dass das bullishe Momentum intakt ist.
Nach unten betrachtet ist der 20-Tage EMA ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 11. April bei 87,14 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.