Das Paar NZD/USD gewinnt am Donnerstag in der frühen asiatischen Sitzung an Stärke und notiert bei etwa 0,6035. Kühler als erwartete US-Inflationsdaten und steigende Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im September üben Verkaufsdruck auf den Greenback aus. Der US-Erzeugerpreisindex (EPI) und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden später am Donnerstag die Höhepunkte sein.
Die US-Inflation stieg im Mai zum vierten Mal in Folge weniger als erwartet, was den US-Dollar (USD) belastet. Der US-VPI stieg im Mai um 2,4% im Jahresvergleich gegenüber 2,3% zuvor, wie das US Bureau of Labor Statistics (BLS) am Mittwoch zeigte. Dieser Wert lag unter den Markterwartungen von 2,5%. Die Kerninflation, die volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, kletterte im Mai um 2,8% im Jahresvergleich, verglichen mit dem Konsens von 2,9%.
Kühler als erwartete US-Inflation im Mai hat die Händler dazu veranlasst, ihre Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) zu erhöhen. Händler von kurzfristigen Zinssatz-Futures haben eine Wahrscheinlichkeit von fast 68% eingepreist, dass die Fed die Zinsen bis September um 25 Basispunkte (bps) senken wird, verglichen mit 57% vor den US-VPI-Daten. Sie sehen jetzt auch eine noch kleine, aber steigende Chance auf eine frühere Zinssenkung und setzen die Wahrscheinlichkeit für eine solche im Juli auf etwa 18% im Vergleich zu etwa 13% am Mittwoch zuvor.
US-Präsident Donald Trump sagte, dass das Handelsabkommen mit China „abgeschlossen“ sei, obwohl Details und Bestätigungen aus China fehlten. Darüber hinaus erklärte der US-Handelsminister Howard Lutnick, dass die Zölle auf China bei den aktuellen 55% ohne zusätzliche Erhöhungen bleiben werden. Positive Entwicklungen rund um die Handelsgespräche zwischen den USA und China stützen auch den Kiwi, der als Proxy für China gilt, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.