Der Kanadische Dollar (CAD) stieg gegenüber dem US-Dollar (USD) und brachte den Loonie auf kürzliche Höchststände gegenüber dem Greenback, während der CAD am Dienstag um mehr als ein Drittel Prozent gegenüber dem USD zulegte. Die Marktstimmung fand wenig Unterstützung nach einer gemeinsamen Pressekonferenz zwischen dem kanadischen Premierminister Mark Carney und dem gestressten US-Präsidenten Donald Trump, der extreme Schwierigkeiten hatte, eine konsistente politische Richtung zu vermitteln.
Trotz einer schwachen Vorstellung von Präsident Trump während einer wichtigen gemeinsamen Pressekonferenz ist der bevorstehende Zinsschritt der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch das übergeordnete Ereignis der Woche, da die Anleger auf Anzeichen eines Umschwungs hin zu einem Zinssenkungszyklus von den Fed-Politikern warten. Auch die kanadischen Wirtschaftsdaten haben begonnen, sich zu verschlechtern, da eine drohende wirtschaftliche Rezession wachsende Risiken einer Abwärtsbeschleunigung im Angesicht eines komplizierten Handelsstreits mit den USA mit sich bringt.
Während der breiten Verkaufsdruck auf den Greenback weiter anhält, findet der Kanadische Dollar weiterhin höheren Boden gegenüber dem USD. USD/CAD fiel am Dienstag auf ein frisches Sieben-Monats-Tief und erreichte 1,3750 zum ersten Mal seit Oktober letzten Jahres.
Das Momentum bleibt im USD/CAD-Chart weitgehend abwesend, und geopolitische Veränderungen werden der Schlüssel für die Preisbewegungen in der Zukunft sein. Das Paar bewegt sich weiterhin in den südlichen Bereich des 200-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA) knapp über 1,4000, und trotz eines schleppenden Gesamtchart-Setups neigt die bullische Tendenz vorerst zugunsten des Loonie.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.