EUR/USD handelt am Montag während der europäischen Handelsstunden leicht höher in der Nähe von 1,1325 und gewinnt weiter an Boden, nachdem es Ende letzter Woche ein Drei-Wochen-Tief von 1,1265 erreicht hatte. Das Hauptwährungspaar steigt, da der US-Dollar (USD) aufgrund anhaltender Unsicherheit über die Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und China unter Druck steht und die Anleger vorsichtig werden im Vorfeld der geldpolitischen Ankündigung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, fällt auf etwa 99,80, handelt jedoch innerhalb der Spanne vom Freitag.
Am Wochenende äußerte US-Präsident Donald Trump gegenüber Reportern Zuversicht, dass bilaterale Handelsabkommen mit einigen seiner Handelspartner diese Woche angekündigt werden könnten. Er bestätigte jedoch, dass er diese Woche keinen Dialog mit dem chinesischen Führer Xi Jinping hatte, bestritt jedoch nicht, dass es laufende Handelsgespräche zwischen Beamten beider Nationen gibt.
Während die Ankündigung bilateraler Handelsabkommen durch Washington darauf hindeuten würde, dass die Ängste vor von US-Präsident Trump vorgeschlagenen Zöllen ihren Höhepunkt erreicht haben, wird der langanhaltende Stillstand zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt weiterhin die Anleger in Atem halten.
In dieser Woche wird der Hauptauslöser für den US-Dollar die geldpolitische Sitzung der Federal Reserve (Fed) sein, die am Mittwoch angekündigt wird. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinssätze im Bereich von 4,25%-4,50% unverändert lässt. Daher werden die Anleger die geldpolitische Erklärung und die Pressekonferenz von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell genau beobachten, um Hinweise auf den Zinsausblick zu erhalten.
Besser als erwartete Nonfarm Payrolls (NFP)-Daten für April und erhöhte Verbraucherinflationserwartungen angesichts von Donald Trumps Zollpolitik werden ein begrenzender Faktor für die Fed sein, um die Zinssätze zu senken.
EUR/USD hält sich am Montag über dem wichtigen Niveau von 1,1300, nachdem es am Donnerstag ein Drei-Wochen-Tief von 1,1265 erreicht hatte. Das Hauptwährungspaar erholte sich, nachdem es in der Nähe des 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) um 1,1260 Kaufinteresse angezogen hatte.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt in den Bereich von 40,00-60,00, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum vorerst beendet ist. Dennoch bleibt die Aufwärtsneigung bestehen.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.