Das EUR/JPY-Paar zieht während der frühen europäischen Sitzung am Montag einige Verkäufer um 183,80 an. Der japanische Yen (JPY) stärkt sich gegenüber dem Euro (EUR), da das Summary of Opinions der Bank of Japan (BoJ) von der Sitzung im Dezember die Erwartungen an eine fortgesetzte Straffung im Jahr 2026 verstärkt hat.
Die BoJ erhöhte ihren Leitzins bei der Sitzung im Dezember von 0,50% auf 0,75%. Ein am frühen Montag veröffentlichtes Meinungsbild zeigte, dass einige Vorstandsmitglieder die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen in naher Zukunft sehen. Dies bietet wiederum dem JPY Unterstützung und wirkt als Gegenwind für das Paar. Die Mitglieder stellten auch fest, dass der schwächere JPY und die steigenden langfristigen Zinssätze teilweise darauf zurückzuführen sind, dass der Leitzins der BoJ im Vergleich zur Inflation zu niedrig ist.
Auf der Euro-Seite hielt die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang dieses Monats die Zinssätze stabil und deutete an, dass sie für einige Zeit so bleiben würden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bemerkte, dass die Zentralbank aufgrund hoher Unsicherheit keine Prognosen zu zukünftigen Zinsschritten abgeben könne und betonte einen datengestützten, sitzungsweisen Ansatz.
Die Geldmärkte haben eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die EZB im Februar 2026 eingepreist, die derzeit unter 10% bleibt. Signale, dass der Zinssenkungszyklus der EZB zu Ende geht, könnten helfen, die Verluste des EUR kurzfristig zu begrenzen.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.