GBP/JPY stabilisiert sich nahe 201,00, nachdem die BoE die Zinssätze unverändert bei 4,0% lässt

Quelle Fxstreet
  • GBP/JPY hält sich über 201,00, nachdem die Bank of England die Zinssätze unverändert lässt.
  • Die BoE belässt den Bankzinssatz bei 4,0% in einer knappen Abstimmung von 5-4, wobei vier Mitglieder für eine Senkung um 25 Basispunkte stimmen.
  • Gouverneur Bailey sagt, dass die Zinssätze voraussichtlich auf einem allmählichen Abwärtspfad bleiben, aber bis zur weiteren Entspannung der Inflation restriktiv bleiben.

Das Britische Pfund (GBP) handelt am Mittwoch leicht fester gegenüber dem Japanischen Yen (JPY), nachdem die Bank of England (BoE) beschlossen hat, die Zinssätze unverändert bei 4,0% zu belassen, was den Markterwartungen entspricht. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird GBP/JPY bei etwa 201,18 gehandelt, nachdem es sich von einem sofortigen Tief von 200,65, das unmittelbar nach der geldpolitischen Ankündigung gesehen wurde, erholt hat.

Die Abstimmung der BoE mit 5-4 zeigte eine knappe Spaltung innerhalb des Ausschusses für Geldpolitik (MPC), wobei vier Mitglieder eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) befürworteten. Die Entscheidungsträger stellten fest, dass der Inflationsdruck weiterhin nachlässt, unterstützt durch ein langsameres Lohnwachstum und Anzeichen einer schwächeren Nachfrage. Der Verbraucherpreisindex (CPI) lag im September bei 3,8%, und die Zentralbank erwartet, dass die Inflation Anfang nächsten Jahres auf etwa 3% sinkt, bevor sie bis 2027 wieder in Richtung des Ziels von 2% zurückkehrt.

Trotz einer dovishen Neigung betonte die BoE, dass zukünftige Zinssenkungen "allmählich und datenabhängig" sein würden. Die neuesten Prognosen der Zentralbank deuten auf ein gedämpftes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis zum Ende des Jahres hin, wobei die Haushaltsausgaben durch hohe Kreditkosten und eine erhöhte Sparquote eingeschränkt werden. Laut dem geldpolitischen Bericht der BoE vom November impliziert die Marktpreisgestaltung nun, dass der Bankzinssatz in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 auf etwa 3,5% sinken wird.

Bei der Pressekonferenz nach der Sitzung sagte BoE-Gouverneur Andrew Bailey, dass die Zentralbank voraussichtlich auf einem "allmählichen Abwärtspfad" für die Zinssätze bleiben werde und bekräftigte, dass die Politik für einige Zeit restriktiv bleiben werde, um sicherzustellen, dass die Inflation nachhaltig zum Ziel zurückkehrt. Bailey stellte fest, dass die wirtschaftliche Aktivität unter dem Potenzial bleibt und der Arbeitsmarkt deutlich langsamer wird, da Unternehmen weniger einstellen und die Beschäftigung gedämpft ist.

Er warnte jedoch, dass die Inflation hartnäckig bleiben könnte, und betonte, dass die Entscheidungsträger sehen müssen, dass der Abwärtspfad des Preisdrucks klarer wird, bevor sie weitere Zinssenkungen in Betracht ziehen. Bailey fügte hinzu, dass der Ausschuss bei jeder Sitzung neu bewertet, wie restriktiv die Politik ist, ohne eine feste Ansicht über den neutralen Zinssatz zu haben.

Der politische Gegensatz zwischen der Bank of England und der Bank of Japan bleibt ein entscheidender Faktor für das Paar. Während die BoE signalisiert hat, dass die Zinssätze voraussichtlich allmählich bis 2026 sinken werden, da die Inflation nachlässt, ließ die BoJ ihren Leitzins in der vergangenen Woche unverändert bei 0,50%, deutete jedoch an, dass eine weitere Straffung in Betracht gezogen werden könnte, wenn die Inflation und das Lohnwachstum anziehen. Diese politische Lücke unterstützt weiterhin die relative Widerstandsfähigkeit des Pfunds gegenüber dem Yen in der nahen Zukunft.

BoE - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Bank of England (BoE) legt die Geldpolitik Großbritanniens fest. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität mit einer Inflationsrate von 2 %. Änderungen des Leitzinses wirken sich unmittelbar auf den Wert des britischen Pfunds aus.

Wenn die Inflation das Ziel der Bank of England übersteigt, reagiert sie mit Zinserhöhungen, was es für Privatpersonen und Unternehmen teurer macht, Kredite aufzunehmen. Dies ist positiv für das Pfund, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für globale Investoren attraktiver machen.

In Krisenzeiten greift die Bank of England zu außergewöhnlichen Maßnahmen wie der sogenannten quantitativen Lockerung (Quantitative Easing, QE). Diese Politik wird angewandt, wenn Zinssenkungen nicht ausreichen, um das Finanzsystem wieder in Gang zu bringen. QE bedeutet, dass die Bank of England große Mengen an Geld druckt, um Vermögenswerte – in der Regel Staatsanleihen oder hoch bewertete Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstituten zu kaufen. Dies soll die Kreditvergabe ankurbeln, hat jedoch oft zur Folge, dass das Pfund Sterling an Wert verliert.

Die sogenannte Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) und wird in Phasen einer erstarkenden Wirtschaft und steigender Inflation angewendet. Während die Bank of England im Rahmen von QE Staats- und Unternehmensanleihen erwirbt, um die Kreditvergabe anzukurbeln, stellt sie bei QT diese Käufe ein und reinvestiert fälliges Kapital aus bereits gehaltenen Anleihen nicht. QT gilt in der Regel als förderlich für die Stabilität des britischen Pfunds.

Haftungsausschluss: Nur zu Informationszwecken. Die bisherige Performance ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.
placeholder
Pfund Sterling handelt mit Vorsicht vor der geldpolitischen Entscheidung der BoEDas Pfund Sterling bleibt im Vergleich zu seinen Währungspeers an der Seitenlinie vor der geldpolitischen Ankündigung der BoE.
Autor  FXStreet
vor 6 Stunden
Das Pfund Sterling bleibt im Vergleich zu seinen Währungspeers an der Seitenlinie vor der geldpolitischen Ankündigung der BoE.
placeholder
US-Dollar-Index Preisprognose: Rallye pausiert über 100,00, da die dovishen Wetten auf die Fed weiter nachlassenDer US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen abbildet, notiert während der europäischen Handelszeit am Donnerstag 0,18% niedriger bei fast 100,00.
Autor  FXStreet
vor 7 Stunden
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen abbildet, notiert während der europäischen Handelszeit am Donnerstag 0,18% niedriger bei fast 100,00.
placeholder
Ripple-Crash: XRP fällt auf 2,22 – jetzt droht der nächste SchockNach zwei schwachen Tagen in Folge stabilisiert sich Ripple (XRP) am Donnerstag über 2,22 US-Dollar. Auf den ersten Blick wirkt das unspektakulär.
Autor  FXStreet
vor 7 Stunden
Nach zwei schwachen Tagen in Folge stabilisiert sich Ripple (XRP) am Donnerstag über 2,22 US-Dollar. Auf den ersten Blick wirkt das unspektakulär.
placeholder
Ethereum steigt wieder – doch geringe Nachfrage dämpft die ErholungEthereum (ETH) tendiert am Mittwoch wieder nach oben und baut die kurzfristige Unterstützung bei 3.350 US-Dollar aus, nachdem der breitere Kryptomarkt zwei Tage in Folge unter Druck gestanden hatte.
Autor  FXStreet
vor 8 Stunden
Ethereum (ETH) tendiert am Mittwoch wieder nach oben und baut die kurzfristige Unterstützung bei 3.350 US-Dollar aus, nachdem der breitere Kryptomarkt zwei Tage in Folge unter Druck gestanden hatte.
placeholder
Bitcoin hält sich über 101.000 Dollar – Entspannung im US-China-Handel stützt KursBitcoin (BTC) hält sich am Mittwoch zur Zeit der Erstellung dieses Berichts nahe 101.000 US-Dollar und findet Unterstützung an einer entscheidenden Marke, während die Handelsspannungen zwischen den USA und China nachlassen. Chinas Entscheidung, einige Zölle auf US-Agrarprodukte aufzuheben, sowie die Senkung der US-Abgaben auf fentanylbezogene Importe durch Präsident Donald Trump beruhigten die globalen Märkte. Trotz der verbesserten Makrostimmung verzeichneten die in den USA
Autor  FXStreet
vor 8 Stunden
Bitcoin (BTC) hält sich am Mittwoch zur Zeit der Erstellung dieses Berichts nahe 101.000 US-Dollar und findet Unterstützung an einer entscheidenden Marke, während die Handelsspannungen zwischen den USA und China nachlassen. Chinas Entscheidung, einige Zölle auf US-Agrarprodukte aufzuheben, sowie die Senkung der US-Abgaben auf fentanylbezogene Importe durch Präsident Donald Trump beruhigten die globalen Märkte. Trotz der verbesserten Makrostimmung verzeichneten die in den USA
verbundene Finanzinstrumente
goTop
quote