Das Paar USD/CHF steigt während der späten asiatischen Handelszeit am Mittwoch leicht auf fast 0,7940. Das Schweizer Franken-Paar gewinnt, da der US-Dollar (USD) vor der geldpolitischen Ankündigung der Federal Reserve (Fed) um 18:00 GMT leicht ansteigt.
Zum Zeitpunkt der Presse lag der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen abbildet, um 0,16% höher bei fast 98,85.
Händler sind zuversichtlich, dass die Fed die Zinssätze zum zweiten Mal in Folge um 25 Basispunkte (bps) senken wird, was sie auf 3,75%-4,00% drücken wird, so das CME FedWatch-Tool. Gründe für die festen dovishen Wetten der Fed sind die abkühlende Inflation in den Vereinigten Staaten (US), der schwache Arbeitsmarkt und die anhaltende bundesstaatliche Stilllegung.
Bei der geldpolitischen Ankündigung werden die Investoren besonderes Augenmerk auf die Zinserwartungen und den aktuellen Stand des Arbeitsmarktes legen, da es an wirtschaftlichen Datenveröffentlichungen mangelt. Das CME FedWatch-Tool zeigt auch, dass Händler eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Dezember-Sitzung eingepreist haben.
Weltweit warten die Investoren auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem chinesischen Führer Xi Jinping, das am Donnerstag in Südkorea stattfinden soll. Beide Führer werden voraussichtlich über fentanylbezogene Zölle, Exportkontrollen seltener Erden und Tiktok diskutieren.
In der Sitzung am Mittwoch werden die Investoren auch auf die Schweizer ZEW-Umfrageerwartungen für Oktober achten, die um 09:00 GMT veröffentlicht wird. Im September verbesserte sich der Stimmungsindex auf -46,4 von -53,8 im August.
Der US-Dollar (USD) ist die offizielle Währung der Vereinigten Staaten und in vielen weiteren Ländern als „de facto“-Währung im Umlauf. Er ist die am häufigsten gehandelte Währung weltweit und dominiert mit 88 % des globalen Devisenhandels. Daten von 2022 zeigen, dass täglich ein Handelsvolumen von rund 6,6 Billionen US-Dollar umgesetzt wird. Der US-Dollar löste nach dem Zweiten Weltkrieg das Britische Pfund als Weltreservewährung ab, nachdem der Goldstandard 1971 abgeschafft wurde.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des US-Dollars beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Federal Reserve (Fed) bestimmt wird. Die Fed hat zwei Hauptziele: Preisstabilität (Inflationskontrolle) und Förderung der Vollbeschäftigung. Ihr primäres Werkzeug zur Erreichung dieser Ziele ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Preise zu schnell steigen und die Inflation über dem Ziel von 2 % liegt, erhöht die Fed die Zinsen, was dem Wert des US-Dollars zugutekommt. Fällt die Inflation unter 2 % oder ist die Arbeitslosenquote zu hoch, senkt die Fed möglicherweise die Zinsen, was den Greenback belastet.
In außergewöhnlichen Situationen greift die Federal Reserve auf Maßnahmen wie die quantitative Lockerung (QE) zurück. Dies geschieht, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um das Finanzsystem zu stabilisieren. QE ermöglicht es der Fed, mehr Geld zu drucken und US-Staatsanleihen von Banken zu kaufen, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Diese expansive Maßnahme schwächt in der Regel den US-Dollar, da sie die Geldmenge erhöht und das Vertrauen in die Währung senkt.
Quantitative Tightening (QT) stellt den umgekehrten Prozess zu Quantitative Easing (QE) dar. Die US-Notenbank Federal Reserve beendet den Ankauf von Anleihen und investiert die fällig werdenden Rückzahlungen nicht in neue Anleihen. In der Regel wirkt sich dieser Prozess positiv auf den US-Dollar aus.