Das Pfund Sterling (GBP) scheint während der europäischen Handelszeit am Mittwoch bei etwa 1,3400 gegenüber dem US-Dollar (USD) fragil zu sein. Das GBP/USD-Paar sieht sich Verkaufsdruck gegenüber, da der US-Dollar (USD) seine Hauptwährungs-Pendants trotz der Tatsache, dass die US-Regierung in die zweite Woche der Stilllegung eintritt, übertrifft.
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs Hauptwährungen verfolgt, 0,35% höher bei etwa 99,00, dem höchsten Niveau seit zwei Monaten.
Der US-Dollar hat signifikante Gebote angezogen, da die jüngsten politischen Entwicklungen in Japan und Frankreich die Nachfrage nach sicheren Häfen erhöht haben. In Japan hat die regierende konservative Partei Sanae Takaichi zu ihrer neuen Führerin gewählt, die die erste weibliche Premierministerin (PM) des Landes werden könnte. Ihre Wahl hat die Hoffnungen auf weitere Zinserhöhungen durch die Bank of Japan (BoJ) zunichtegemacht. In der Zwischenzeit sieht sich die französische Wirtschaft einer tieferen politischen Krise gegenüber, nachdem PM Sebastien Lecornu plötzlich zurückgetreten ist.
Inländisch wird die anhaltende Regierungsstilllegung voraussichtlich eine große Belastung für den US-Dollar darstellen, da US-Präsident Donald Trump droht, Sozialprogramme zu kürzen und Bundesjobs abzubauen. Trump warnte am Dienstag, dass das Weiße Haus einige seiner Programme zurückfahren könnte, und fügte hinzu, dass er in den nächsten vier bis fünf Tagen Details zu den Entlassungen in den Bundesbehörden bekannt geben würde, berichtete Reuters.
Das Pfund Sterling unterperformt gegenüber dem US-Dollar und fällt am Mittwoch auf etwa 1,3400. Das GBP/USD-Paar bleibt unter dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA), der bei etwa 1,3468 handelt, was darauf hindeutet, dass der kurzfristige Trend bärisch ist.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) oszilliert im Bereich von 40,00-60,00 und zeigt einen Seitwärtstrend an.
Nach unten wird das Tief vom 1. August bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 17. September bei 1,3726 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.