Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Mittwoch erneut stabil um 88,90 gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar wird seit fast zwei Wochen in einem engen Bereich von 20 Paise zwischen 88,79 und dem Allzeithoch von 89,12 gehandelt, während die Anleger auf neue Hinweise warten, wann Indien und die Vereinigten Staaten (US) ein Handelsabkommen erreichen werden.
Die indische Währung steht unter immensem Druck, da die USA 50 % Zölle auf Importe aus Indien erheben. Washington hat die Zölle auf Importe aus Neu-Delhi um 25 % erhöht, um Öl aus Russland zu kaufen.
In dieser Woche sagte Außenminister Subrahmanyam Jaishankar in einer Rede, dass beide Nationen Schwierigkeiten haben, einen Konsens zu erreichen, da wichtige wirtschaftliche Fragen mit den USA noch ungelöst sind. Er präzisierte jedoch nicht, um welche Fragen es sich handelt, und deutete auf einen möglichen Zeitrahmen hin, in dem beide Nationen ein Handelsabkommen bekannt geben werden.
Die anhaltenden Handels Spannungen zwischen den USA und Indien haben sich als erheblicher Hemmschuh für die Stimmung ausländischer Investoren gegenüber dem indischen Aktienmarkt erwiesen. Im Zeitraum von Juli bis September haben ausländische institutionelle Investoren (FIIs) Aktien im Wert von 1.29.870,96 Crores im indischen Aktienmarkt verkauft. Am Dienstag erwiesen sich die FIIs jedoch als Käufer und kauften Aktien im Wert von 1.440,66 Crores.
Inländisch hat die Reserve Bank of India (RBI) am Dienstag Änderungen an der Art und Weise vorgeschlagen, wie Banken das Risiko von Krediten und den sogenannten erwarteten Kreditverlust (ECL) bewerten, berichtete Reuters. Die RBI erklärte, dass die vorgeschlagenen Änderungen, die darauf abzielen, die nationalen Vorschriften an globale Normen anzupassen, positive Auswirkungen auf die Mindestregulierungsanforderungen der Banken haben werden.
USD/INR bleibt seit fast zwei Wochen in einem engen Bereich nahe dem Allzeithoch von 89,10. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) um 88,62 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) liegt über 60,00, was auf ein starkes bullishes Momentum hindeutet.
Nach unten könnte das Paar auf das Hoch vom 12. September bei 88,57 und den 20-Tage EMA fallen, wenn es unter das Tief vom 25. September bei 88,76 fällt.
Auf der Oberseite könnte das Paar eine Rallye in Richtung der runden Marke von 90,00 ausweiten, wenn es über das aktuelle Allzeithoch von 89,12 ausbricht.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.