Die indische Rupie (INR) wird am Dienstag bei 88,90 zum US-Dollar (USD) stabil gehandelt. Das USD/INR-Paar setzt seinen Seitwärtstrend am 10. Handelstag in Folge in der Nähe seines Allzeithochs von 89,10 fort, während die Anleger aufgrund der anhaltenden Handels Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien vorsichtig bleiben.
Die US-Wirtschaft erhebt 50% Zölle auf Importe aus Indien, was nahe dem Höchststand unter ihren Handelspartnern liegt, da Neu-Delhi weiterhin Öl aus Russland kauft. Washington hat Neu-Delhi dafür kritisiert, russisches Öl zu kaufen, und argumentiert, dass die Mittel aus Indien letztendlich Moskau unterstützen, den Krieg mit der Ukraine fortzusetzen.
Die Handels Spannungen zwischen den USA und Indien bleiben ein wesentlicher Hemmschuh für die Stimmung ausländischer Investoren gegenüber Indien als Investitionsmöglichkeit. Im Zeitraum von Juli bis September haben ausländische institutionelle Investoren (FIIs) Aktien im Wert von 1.29.870,96 Crores am indischen Aktienmarkt verkauft. Bislang haben FIIs im Oktober Aktien im Wert von 3.502,34 Crores verkauft.
Trotz kontinuierlicher Verkäufe durch ausländische Investoren hat der indische Aktienmarkt in den letzten drei Handelstagen stark abgeschnitten, wobei der Nifty50 um 2,45% auf nahe 25.200 zulegte.
USD/INR schwankt seit über einer Woche in der Nähe von 89,00. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage-Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) um 88,62 ansteigt.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) bleibt über 60,00, was auf ein starkes bullishes Momentum hindeutet.
Nach unten könnte das Paar auf das Hoch vom 12. September bei 88,57 und den 20-Tage-EMA fallen, wenn es unter das Tief vom 25. September bei 88,76 bricht.
Auf der Oberseite könnte das Paar seine Rallye in Richtung der runden Marke von 90,00 ausdehnen, wenn es über das aktuelle Allzeithoch von 89,12 ausbricht.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.