Die US-Bürger, die neue Anträge auf Arbeitslosenversicherung stellten, fielen für die Woche zum 28. Juni auf 233K, wie das US-Arbeitsministerium (DOL) am Donnerstag berichtete. Diese Zahl lag unter den ursprünglichen Schätzungen und der revidierten Zahl von 237K der Vorwoche (revidiert von 236K).
Der Bericht hob auch eine saisonbereinigte versicherte Arbeitslosenquote von 1,3% hervor, während der vierwöchige gleitende Durchschnitt um 3.750K auf 241,5K im Vergleich zum revidierten Durchschnitt der Vorwoche fiel.
Darüber hinaus schrumpften die fortlaufenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe um 10K und erreichten 1,964M für die Woche zum 21. Juni.
Der US-Dollar sprang nach der Veröffentlichung des stärker als erwarteten Arbeitsmarktberichts auf neue Höchststände, was zu einem Anstieg am Mittwoch beitrug und den US-Dollar-Index (DXY) dazu brachte, mit der 97,40-Region zu flirtenden, oder vier Tage Höchstständen.
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.