Während ihrer Aussage vor dem Europäischen Parlament am Montag sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, dass Umfragedaten auf schwächere Aussichten für die wirtschaftliche Aktivität in naher Zukunft hindeuten, so Reuters.
"Ein starker Arbeitsmarkt, steigende reale Einkommen, robuste Bilanzen des privaten Sektors und erleichterte Finanzierungsbedingungen sollten helfen."
"Die Risiken für die Wachstumsprognose bleiben nach unten geneigt."
"Der beschleunigte Fortschritt in Richtung eines digitalen Euro ist eine strategische Priorität."
EUR/USD bleibt nach diesen Bemerkungen unter leichtem Abwärtsdruck und wurde zuletzt mit einem Verlust von 0,43% im Tagesverlauf bei 1,1472 gesehen.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.