US-Präsident Trump hatte es signalisiert, nun ist es geschehen: Die US-Regierung hat sich den Angriffen Israels auf den Iran angeschlossen und Berichten zufolge wichtige Atomanlagen zerstört. Der Dollar dürfte im Zuge eines nun zunehmend befürchteten Ölpreisschocks aufwerten, schreibt Thu Lan Nguyen, Leiterin der Devisen- und Rohstoffanalyse der Commerzbank.
"Das liegt aber weniger an seiner Rolle als sicherer Hafen, sondern daran, dass sich die US-Handelsbilanz bei steigendem Ölpreis verbessert. Denn die USA sind mittlerweile einer der wichtigsten Öllieferanten der Welt. Oder einfacher gesagt: Die US-Wirtschaft kann sich mehr Importe für die gleichen Exporte leisten, die durch den Ölpreisanstieg wertvoller werden. Dies führt in der Regel zu einer Aufwertung des Dollars, die diesen Kaufkraftgewinn widerspiegelt.„
“Die Fed würde auf die inflationären Folgen eines Ölpreisanstiegs mit einer ausreichend restriktiven Geldpolitik reagieren. Streng genommen führt eine Verbesserung der Terms of Trade zu einer realen Aufwertung des Wechselkurses, und dies kann auf zwei Wegen geschehen: entweder durch eine nominale Aufwertung des Wechselkurses oder durch eine höhere Inflation. Beides führt dazu, dass US-Produkte im Vergleich zu ausländischen Produkten teurer werden. Welcher Kanal letztlich stärker ist, hängt von der Zentralbank ab, die die Inflation kontrolliert.„
“In meiner Annahme, dass der Dollar aufwerten würde, war ich daher davon ausgegangen, dass die Fed die Inflation im Zaum halten würde. Wer am Freitag die Aktivitäten des US-Präsidenten auf seinem bevorzugten Social-Media-Kanal verfolgt hat, wird nun vermuten, dass meine Annahme vielleicht zu optimistisch war und der Dollar nicht so stark profitieren könnte wie gedacht."