Die Bank of Japan (BOJ) wird die Zinsen im 4. Quartal um 25 Basispunkte anheben, da sie sich Sorgen um das Wachstumstempo macht. Da USD/JPY seit Mai mehrfach nicht unter 142 gefallen ist, besteht das Risiko eines Short-Squeeze. Die BOJ wird das QT ab April 2026 mit 400 Mrd. JPY pro Quartal fortsetzen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, wie z. B. eine Staffelung oder Verlangsamung des QT auf 200-300 Mrd. JPY, berichten die Ökonomen Chong Hoon Park und Nicholas Chia von Standard Chartered.
"Wir gehen nun davon aus, dass die BOJ den Leitzins am 17. Juni bei 0,50 % belassen und in Q4-2025 (auf 0,75 %) und Q2-2026 (auf 1,00 %) um jeweils 25 Basispunkte anheben wird, während wir zuvor von 25 Basispunkten im Juni und Q4 ausgegangen waren. Die jüngsten Daten unterstreichen, dass die Wirtschaft noch nicht stark genug ist, um eine weitere Straffung zu verkraften. Die Ausgaben der privaten Haushalte gingen im April unerwartet zurück; die Reallöhne stehen weiterhin unter Druck, und das BIP im ersten Quartal ist geschrumpft. Diese Anzeichen für eine nachlassende Inlandsnachfrage gingen mit einer Inflation einher, die deutlich über dem 2 %-Ziel der Zentralbank lag, was Fragen über die Nachhaltigkeit des inländischen Momentums des Verbrauchs aufwirft."
"Angesichts der Abschwächung des Konsums und des zunehmenden externen Gegenwinds glauben wir, dass die BOJ nun auf klarere Anzeichen dafür warten wird, dass sich die steigenden Löhne in realen Ausgaben niederschlagen. Wir gehen davon aus, dass die nächste Zinserhöhung im vierten Quartal erfolgen wird, vorausgesetzt, die Inländische Nachfrage, die Lohnentwicklung und die Lösung der handelspolitischen Unsicherheiten in den USA werden besser sichtbar."
"Da es USD/JPY seit Mai mehrfach nicht gelungen ist, die Marke von 142 zu unterschreiten, besteht die Gefahr eines Short-Squeeze bei diesem Paar. Hinsichtlich der quantitativen Straffung (QT) gehen wir davon aus, dass die BOJ die Anleihekürzung ab April 2026 bei 400 Mrd. JPY pro Quartal beibehält, obwohl es auch andere Möglichkeiten gibt, wie z. B. eine Halbierung der Anleihekürzung auf 200 Mrd. JPY. Das größte Risiko besteht darin, dass die BOJ das Tempo des Auslaufens der Anleihen beschleunigt. Unserer Ansicht nach könnte die Politik die JGBs weniger stark belasten, wenn die aktuelle Landtagssitzung am 22. Juni endet."