Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) erreichte am Freitag Rekordhöhen und verzeichnete intraday Gebote über 47.300 zum ersten Mal überhaupt. Die Anlegerstimmung erreichte ihren Höhepunkt, nachdem die US-Verbraucherpreisindex (VPI)-Inflation unter den Erwartungen lag, was die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) in die Höhe trieb.
Die Gesamt-VPI-Inflation lag im September bei 3,0% im Jahresvergleich und damit knapp unter der erwarteten Stabilität bei 3,1%, was die Anleger dazu brachte, risikobehaftete Anlagen zu kaufen, da sie nun davon ausgehen, dass die Fed bis Ende des Jahres in zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt festgelegt ist. Die US-VPI-Metriken lagen insgesamt unter den Erwartungen, und die Märkte blenden die Tatsache aus, dass die meisten Inflationswerte weiterhin deutlich über dem Mandat der Fed von 2% liegen.
Laut dem CME FedWatch Tool liegen die Wetten auf aufeinanderfolgende Zinssenkungen im Oktober und Dezember bei über 95%. Die Zins-Händler haben auch das Datum für die erste Zinssenkung im Jahr 2026 von April auf März vorgezogen.
Die Ergebnisse der Umfrage zum Einkaufsmanager-Index (EMI) im September überraschten die Märkte ebenfalls positiv, wobei der Dienstleistungsbereich auf 55,2 gegenüber den erwarteten 53,5 stieg. Trotz des Anstiegs des Geschäftsklimas bleiben die Verbraucher jedoch deutlich pessimistischer, da der Verbraucherindex der University of Michigan auf 53,6 von 55,0 gefallen ist. Die 5-Jahres-Inflationserwartungen der UoM stiegen ebenfalls erneut und kletterten auf 3,9% von 3,7%.


Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.