Gold (XAU/USD) beginnt die Woche unter 3.300 USD, während die Märkte sich auf erhöhte Volatilität vor dem Unabhängigkeitstag der USA am Freitag vorbereiten.
Politische Entwicklungen in den Vereinigten Staaten stehen im Mittelpunkt, da die Regierung von US-Präsident Donald Trump die Bemühungen zur Verabschiedung des "One Big Beautiful Bill" bis zu seiner selbst auferlegten Frist am 4. Juli beschleunigt.
Das Gesetz, das am Wochenende knapp den Senat passiert hat, schlägt eine umfassende Überarbeitung des Steuergesetzes vor, einschließlich umfangreicher Abzüge, die durch Kürzungen bei Medicaid und Programmen für grüne Energie finanziert werden.
Während die Debatte intensiver wird, beginnen Bedenken über steigende Haushaltsdefizite und langfristige Inflation, den US-Dollar zu belasten, was einen unterstützenden Hintergrund für Gold bietet.
Der Bericht über die Nonfarm Payrolls (NFP) für Juni ist für Donnerstag angesetzt, früher als üblich aufgrund des Unabhängigkeitstags der USA am Freitag.
Händler positionieren sich vorsichtig und erwarten mögliche Veränderungen in den Währungs- und Renditedynamiken, die die Nachfrage nach dem Edelmetall weiter ankurbeln könnten.
Gold wird zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts am Montag bei 3.280 USD gehandelt und bewegt sich zwischen den 50%- und 38,2%-Fibonacci-Retracement-Niveaus der April-Hoch-Tief-Bewegung bei 3.228 USD und 3.292 USD.
Dies folgt einem kürzlichen Durchbruch unter beide, den 20-Tage- und 50-Tage-Simple Moving Averages (SMAs), die zusätzlichen Widerstand über der psychologischen Marke von 3.300 USD bei 3.350 USD und 3.320 USD bieten.
Die Erholungsversuche des Metalls bleiben durch den Widerstand um das 38,2%-Fibonacci-Retracement-Niveau bei 3.292 USD begrenzt, während Abwärtsrisiken bestehen, da das Momentum schwächer wird.
Gold (XAU/USD) Tageschart
Der Relative Strength Index (RSI) auf dem Tageschart zeigt derzeit nach unten, nahe 44, was auf ein zunehmendes rückläufiges Momentum hinweist, ohne jedoch in den überverkauften Bereich einzutreten. Ein täglicher Schlusskurs unter 3.228 USD könnte die Tür zum 100-Tage-SMA bei 3.168 USD öffnen, während ein nachhaltiger Rückstoß über 3.292 USD erforderlich wäre, um die kurzfristige Stimmung wieder nach oben zu verschieben.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.