Der Australische Dollar (AUD) schwächt sich am Montag gegenüber dem US-Dollar (USD) und wird durch erneute Zuflüsse in den Greenback unter Druck gesetzt, nachdem US-Präsident Donald Trump seine neuesten Zollandrohungen ausgesprochen hat. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts notiert das Währungspaar AUD/USD bei etwa 0,6547 während der amerikanischen Handelsstunden.
Die Risikostimmung war bereits fragil an den globalen Märkten, nachdem Trump am Wochenende vor umfassenden Zöllen von 30 % auf Importe aus Europa und Mexiko gewarnt hatte. Am Montag machte er erneut Schlagzeilen, indem er ankündigte, dass die Vereinigten Staaten "sehr strenge" Zölle auf Russland erheben würden, falls innerhalb von 50 Tagen kein Friedensabkommen in der Ukraine erreicht wird. Trump fügte hinzu, dass dies auch "sekundäre Zölle" umfassen würde, die sich gegen Länder richten, die russisches Öl importieren, einschließlich großer Käufer in Asien wie China und Indien.
Der Marktdruck verstärkte sich, nachdem Trump, der gemeinsam mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus sprach, enthüllte, dass europäische Verbündete "Milliarden und Milliarden" von Dollar an US-Militärgerät kaufen würden, das an die Ukraine geliefert werden soll. Rutte bestätigte, dass fortschrittliche, in den USA hergestellte Patriot-Raketenabwehrsysteme im Rahmen des Plans geliefert werden würden, wobei NATO-Mitglieder die Lieferungen finanzieren und koordinieren.
Rutte nannte Deutschland, Finnland, Kanada, Norwegen, Schweden, das Vereinigte Königreich und Dänemark als Länder, die an dem Waffenkauf teilnehmen. Er betonte, dass "Geschwindigkeit hier von entscheidender Bedeutung ist" und sagte, der Schritt sei darauf ausgelegt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu zu bringen, die Friedensverhandlungen "zu überdenken".
Trumps aggressive Handelspolitik hat die globalen Märkte erschüttert und neue Bedenken über eine Verlangsamung des internationalen Handels und der Rohstoffnachfrage ausgelöst. Als eine mit China verbundene, rohstoffempfindliche Währung bleibt der Australische Dollar besonders anfällig für geopolitische Schocks und eine schwächende Risikostimmung. Ängste vor gestörten Lieferketten aufgrund sekundärer Sanktionen haben zudem die Anlegerneigung zu Risikoanlagen weiter gedämpft, was den Aussie in die Defensive zwingt.
In der kommenden Woche richtet sich der Fokus auf die US-Inflationsdaten, wobei der Verbraucherpreisindex (VPI) am Dienstag und der Erzeugerpreisindex (EPI) am Donnerstag veröffentlicht werden, die die geldpolitischen Erwartungen der Federal Reserve (Fed) beeinflussen könnten.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.