Das EUR/JPY-Paar zieht am Donnerstag während der frühen europäischen Handelsstunden einige Verkäufer in die Nähe von 166,35 an. Der japanische Yen (JPY) gewinnt an Stärke gegenüber dem Euro (EUR), da die Spannungen im Nahen Osten die Stimmung dämpfen. Händler bereiten sich auf die Daten zum nationalen Verbraucherpreisindex (VPI) Japans für Mai und die Protokolle der geldpolitischen Sitzung der Bank of Japan (BoJ) vor, die später am Freitag veröffentlicht werden.
Technisch gesehen behält EUR/JPY die bullische Stimmung im Tageschart bei, da der Preis über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) bleibt. Das Aufwärtsmomentum wird durch den 14-Tage Relative Strength Index (RSI) unterstützt, der über der Mittellinie bei etwa 62,00 liegt. Dies deutet auf ein bullisches Momentum im kurzfristigen Bereich hin.
Das erste Aufwärtsziel, das es zu beobachten gilt, wird bei 167,62 gesehen, dem Hoch vom 17. Juni. Erweiterte Gewinne könnten einen Anstieg zur oberen Begrenzung des Bollinger Bands bei 167,85 zur Folge haben. Weiter nördlich liegt die nächste Hürde bei der psychologischen Marke von 170,00.
Auf der anderen Seite liegt die anfängliche Unterstützung für EUR/JPY im Bereich von 166,05-166,00, was dem Tief vom 16. Juni und der runden Zahl entspricht. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte 164,22 freilegen, das Tief vom 6. Juni. Der wichtige Widerstand, den es zu beobachten gilt, ist 162,88, der 100-Tage-EMA.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.