Die indische Rupie (INR) steigt am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar (USD) auf rund 86,57, das am Vortag erreicht wurde. Das Währungspaar USD/INR handelt fest im Zuge des sich ausweitenden Konflikts zwischen Iran und Israel und dem flachen Zinssenkungspfad, den die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch nach der Beibehaltung der Zinssätze im aktuellen Bereich von 4,25%-4,50% zum vierten Mal in Folge vorgegeben hat.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, erreicht ein wöchentliches Hoch von rund 99,10.
Der Krieg zwischen Tel Aviv und Teheran, der am Donnerstag in seinen siebten Tag eingetreten ist, hat sich weiter verschärft, da die Möglichkeit besteht, dass die Vereinigten Staaten (USD) bereits an diesem Wochenende Iran angreifen könnten, berichtete Bloomberg.
Teilnehmer der Finanzmärkte warnen, dass die direkte Beteiligung der USA am Konflikt im Nahen Osten eine erhebliche Eskalation markieren könnte, die zu verheerenden Folgen weltweit führen könnte.
Früher in dieser Woche mobilisierte die USA auch einige Verteidigungsausrüstungen in den Nahen Osten, um ihre Militärbasen in der Region zu schützen. "Wir sind defensiv in der Region aufgestellt, um stark zu sein, in der Verfolgung eines Friedensabkommens", sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth in einem Interview mit Fox News.
Die erhöhten geopolitischen Spannungen steigern die Nachfrage nach sicheren Anlagen, wie dem US-Dollar.
Die indische Rupie setzt ihre Verlustserie am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar zum dritten Handelstag fort. Der kurzfristige Trend des USD/INR-Paares ist bullish, da der 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) um 85,95 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bricht über 60,00, was darauf hindeutet, dass ein frisches bullishes Momentum ausgelöst wurde.
Nach unten gerichtet ist der 20-Tage EMA ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 11. April bei 87,14 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.