Der Schweizer Franken (CHF) erhält während der amerikanischen Sitzung am Mittwoch einen leichten Auftrieb gegenüber dem US-Dollar (USD), da ein schwächerer Greenback die Gewinne antreibt.
Nachdem die US-Inflationsdaten im Mai Anzeichen einer Entspannung zeigten und die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China näher an eine formelle Vereinbarung rückten, rückten die Bedenken über die US-Fiskalpolitik wieder in den Fokus.
Mit USD/CHF, der zum Zeitpunkt des Schreibens unter 0,8200 gehandelt wird, wird erwartet, dass die Richtung des US-Dollars die Preise für den Rest des Tages weiterhin antreibt.
Mit US-Finanzminister Scott Bessent, der heute vor dem US-Repräsentantenhaus für Wege und Mittel aussagt, rückte die US-Fiskalpolitik in den Fokus.
Es wurden Bedenken hinsichtlich der fiskalischen Nachhaltigkeit geäußert, die Steuererleichterungen zu verlängern und aggressive „Vergeltungssteuern“ einzuführen.
Fragen wurden zu ausländischen Investitionsbeschränkungen, Cybersecurity-Schwachstellen und potenziellen wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen im Ausland gestellt.
Die Anhörung findet statt, während die Gesetzgeber ein umstrittenes Paket von Steuererleichterungen und Zöllen debattieren, das darauf abzielt, wichtige Elemente der Steuerreformen von 2017 zu verlängern und neue Abgaben einzuführen, die als "Vergeltungssteuer" auf Unternehmen bezeichnet werden, die in Jurisdiktionen mit digitalen Dienstleistungen oder globalen Mindeststeuern tätig sind.
Während Bessent betonte, dass das Paket ein "Fiskalgesetz, kein Vergeltungsgesetz" sei, haben die Vorschläge weitreichende Auswirkungen auf die Einnahmen-Nachhaltigkeit, Handelsbeziehungen und ausländische Investitionen.
Der Markt konzentrierte sich in der europäischen Sitzung auf die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (VPI) für Mai und die US-China-Handelsgespräche, die in London stattfanden.
US-Präsident Trump bestätigte, dass das US-China-Abkommen ein "abgeschlossener Deal" sei, was die Marktstimmung anheizte.
Der US-Verbraucherpreisindex (VPI) fiel am Mittwoch schwächer als erwartet aus. Die Gesamtinflation stieg im Mai um 2,4% im Jahresvergleich, was leicht unter der Prognose von 2,5% lag und gegenüber 2,3% im April anstieg.
Der Kern-VPI, der Lebensmittel und Energie ausschließt, blieb mit 2,8% stabil und verfehlte die Erwartungen eines Anstiegs auf 2,9%. Auf monatlicher Basis stieg der VPI um nur 0,1%, was unter der Schätzung von 0,2% lag, während der Kern-VPI ebenfalls um 0,1% stieg, was deutlich unter der Prognose von 0,3% lag.
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.