Die indische Rupie (INR) erreicht in der Eröffnungssitzung am Mittwoch ein frisches Wochenhoch von 85,47 gegenüber dem US-Dollar (USD). Der US-Dollar handelt ruhig, nachdem das Weiße Haus ein positives Ergebnis aus dem zweitägigen Treffen zwischen den Handelsverhandlern der Vereinigten Staaten und Chinas in London signalisiert hat. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, steigt auf etwa 99,15.
US-Handelsminister Howard Lutnick teilte den Reportern mit, dass beide Nationen einen "Rahmen" zur Umsetzung des Handelsabkommens, das im Mai in Genf getroffen wurde, erreicht haben, sofern es von Präsident Donald Trump genehmigt wird. Lutnick äußerte die Zuversicht, dass China nichttarifäre Handelshemmnisse beim Export von "Seltenen Erden und Magneten" abbauen würde, und Washington ebenfalls die Exportbeschränkungen für hochentwickelte Chips zurücknehmen würde.
In der Zwischenzeit hat das chinesische Ministerium ebenfalls ein positives Ergebnis aus den Handelsgesprächen mit Washington geäußert und erklärt, dass das Abkommen nun Präsident Xi Jinping zur Genehmigung vorgelegt wird.
Der US-Dollar handelt stabil nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und China, das voraussichtlich stark auf die Deeskalation der Handelskonflikte zwischen den beiden Nationen reagieren wird. Analysten der National Australia Bank erklärten, dass der "Teufel im Detail steckt und es wichtig ist, ob dies helfen kann, das Vertrauen zwischen Präsident Xi und Präsident Trump wiederherzustellen, das seit der Veröffentlichung des Genfer Abkommens offensichtlich gebrochen ist".
Auf der legislativen Ebene hat das US-Berufungsgericht erklärt, dass die von Donald Trump verhängten Zölle in Bezug auf Grenzverletzungen und die am sogenannten "Befreiungstag" am 2. April angekündigten Zölle bis zur Klärung ihrer Zulässigkeit unter dem Notstandsgesetz in Kraft bleiben werden. Die nächste Anhörung zur Nachhaltigkeit der oben genannten Zölle findet am 31. Juli statt.
Das USD/INR-Paar erreicht während der asiatischen Handelsstunden am Mittwoch ein wöchentliches Tief von 85,47. Der Ausblick für das Paar ist ungewiss, da es Schwierigkeiten hat, den 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) zu halten, der bei etwa 85,49 gehandelt wird.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) bewegt sich im Bereich von 40,00-60,00 und deutet auf einen Seitwärtstrend hin.
Nach unten gerichtet ist das Tief vom 3. Juni bei 85,30 ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Ein Durchbruch darunter könnte es dem Paar ermöglichen, das Tief vom 26. Mai bei 84,78 zu testen. Auf der Oberseite könnte das Paar ein über 11-Wochen-Hoch von etwa 86,70 erreichen, nachdem es über das Hoch vom 22. Mai bei 86,10 ausgebrochen ist.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.